Der größte Unterschied in der Bodenversorgung der drei Pferdeweiden besteht im pH-Wert und dem daraus abzuleitenden Kalkbedarf. Fläche 1 bedarf dringend der Aufkalkung. Für den Zeitraum von drei Jahren ergibt sich hier ein Kalkbedarf von 1300 kg/ha CaO, wovon im ersten Jahr 1000 kg/ha CaO gegeben werden sollten, die restliche Kalkmenge käme dann im darauffolgenden Jahr zum Einsatz. Für die Kalkung kommt in erster Linie Kohlensaurer Kalk in Betracht, der normalerweise CaCO3-Gehalte von 75 bis 95 % aufweist, was CaO-Gehalten von 42 bis 53 % (CaCO3 x 0,56 = CaO) entspricht. Für 1000 kg/ha CaO werden also rund 2000 kg/ha eines solchen Kalkes benötigt. Der Kalk kann vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr ausgebracht werden. Auf den Flächen 2 und 3 muss vorerst kein Kalk gedüngt werden.
- Der Phosphatbedarf liegt für die Dauer von drei Jahren bei rund 45 kg/ha P2O5. Diese Nährstoffmenge kann in einer Gabe im zeitigen Frühjahr ausgebracht werden, zum Beispiel über 1 dt/ha Triplesuperphoshat mit 46 % P2O5. Denkbar ist auch eine Düngung mit 1 dt/ha Diammonphosphat (18 % Stickstoff, der auf die N-Düngung anzurechnen ist, 46 % P2O5).
- Da Kali im Gegensatz zu Phosphat der Auswaschungsgefahr unterliegt und auch die Pflanzen bei hohen Gaben zu einem regelrechten Luxuskonsum neigen, sollte Kali jedes Jahr im Frühjahr gedüngt werden. Denkbar ist der jährliche Einsatz von 2 dt/ha Magnesia-Kainit (11 % K2O, 5 % MgO, 20 % Na). Damit wird gleichzeitig Magnesium und auch Natrium in der erforderlichen Menge ausgebracht.
- Natrium ist weniger für das Pflanzenwachstum von Bedeutung, als dass es die Schmackhaftigkeit des Futters verbessert. Die oben angeführten Empfehlungen unterstellen eine reine Weidenutzung, bei der der Pferdekot nicht eingesammelt wird. Das Einsammeln des Pferdekotes erhöht den P- und K-Düngebedarf um jeweils etwa 20 kg/ha.
- Der Stickstoffdüngebedarf kann nicht über die Bodenuntersuchung abgeleitet werden. Zu jeder Beweidungsphase sollten je nach Futterbedarf 20 bis 30 kg N/ha gedüngt werden, zum Beispiel über Kalkammonsalpeter (27 % N) oder Kalkstickstoff (20 % N).