Aufgrund des hohen Zuckergehaltes werden Äpfel, wie von fast allen anderen Tieren, von Pferden gerne gefressen. Die Menge an Äpfeln sollte insbesondere bei Pferden aber sehr wohl in Abhängigkeit von Reifegrad, Sauberkeit bis hin zu Verderb sowie Hufrehe-Handycap bedacht bzw. begrenzt werden. Aus tierärztlicher Sicht werden deshalb nur geringe Mengen empfohlen, und zwar begrenzt auf 1 Apfel je 100 kg Lebendgewicht – das sind dann vielleicht 0,5 bis 1 kg je nach Äpfel-Größen. Begründet wird diese geringe Tagesgabe vor allem mit dem hohen Fruchtzuckergehalt vieler Apfelsorten, die Koliken und Verstärkung von Hufrehe-Entstehung begünstigen können.
Aus ernährungsphysiologischer Sicht, das heißt insbesondere unter Beachtung von der Fitness der Pferde, Zucker- und Säuregehalt und der Sauberkeit der Äpfel sprich Hygienestatus, dürfen sicherlich 2 bis 3 kg Äpfel als Leckerli zweimal am Tag bei Beobachtung der Futterakzeptanz und Verträglichkeit gut vertragen werden können.
Der freie Zugang zu heruntergefallenen Äpfeln in Streuobstwiesen ist auf jeden Fall nicht zu vertreten, weil schnell zu viele Äpfel quasi verschlungen werden – auch die angeschmutzten und die im Verderb befindlichen. Besser ist es, wenn Äpfel aufgesammelt werden und für alle Pferde, die sie gut vertragen, was in der Regel der Fall sein dürfte, sauber gemacht und auf zwei Mahlzeiten mit je zwei bis drei Äpfeln als Leckerli dazu gegeben werden.
(Folge 36-2020)