Bei den „Würmern“ in Ihren Pflaumen handelt es sich um die Larven des Pflaumenwicklers. Die Falter der ersten Generation dieses Kleinschmetterlings fliegen – je nach Witterung – etwa ab Mitte April bis Mitte Juni. An warmen Tagen legen die Weibchen in der Dämmerung ihre Eier einzeln an den noch sehr kleinen Früchten ab. Die nach 10 bis 14 Tagen schlüpfenden Räupchen bohren sich in die Früchte ein. Befallene Früchte verfärben sich bald bläulich violett und fallen ab. Die ausgewachsenen Raupen verlassen nach drei bis fünf Wochen die Früchte und verpuppen sich am Stammgrund oder im Boden.
Die Falter der zweiten Generation, die von Mitte Juni bis Anfang August fliegen, legen an die nun schon halbreifen Früchte ihre Eier ab. Die daraus schlüpfenden Räupchen sind die, die Sie dann in Ihren Pflaumen finden. Als Anzeichen für den Befall kann man an der Einbohrstelle der Räupchen häufig ein Gummitröpfchen finden. Nach drei bis vier Wochen verlassen die erwachsenen Raupen wiederum die Früchte zur Überwinterung am Stammgrund oder im Boden. Sie verpuppen sich erst im folgenden Frühjahr und stellen dann die neue Faltergeneration.
Um die Vermehrung des Pflaumenwicklers möglichst schon in der ersten Generation zu verhindern, sollten alle vorzeitig abgefallenen Früchte jeweils möglichst bald aufgelesen und vernichtet werden. Mit einem Raupen-Fanggürtel, der im Mai etwa 20 cm über dem Boden um den Stamm gelegt wird, können Sie den Räupchen ein Versteck anbieten, das Sie regelmäßig kontrollieren und bevor die Falter schlüpfen, entfernen und vernichten können. Sie können einen Fanggürtel entweder selbst aus Wellpappe anfertigen oder ihn als „Obstmaden-Fanggürtel“ im Fachhandel kaufen. Er wird um den Stamm gelegt und bis September regelmäßig kontrolliert. Darin vorhandene Raupen und Puppen können mit einem Draht zerstört werden.