In Mitteleuropa kommen insgesamt etwa 80 Marienkäferarten (Col. Coccinellidae) vor, von denen die meisten aber selten in unseren Häusern auftauchen. Einige Arten finden aber doch auf der Suche nach Überwinterungsquartieren häufig den Weg in verschiedene Nischen und Ecken von Gebäuden. Hier sind insbesondere der Zweipunkt- (Adalia bipunctata) und der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) zu nennen. Vor über zehn Jahren ist darüber hinaus der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) zu uns eingewandert.
Grundsätzlich gilt, dass nahezu alle Marienkäfer als Nützlinge zu betrachten sind. Sowohl die Larven als auch die Käfer leben räuberisch und ernähren sich vor allem von Blattläusen oder anderen Pflanzenschädlingen. So fressen die Larven des Siebenpunktkäfers in den 10 bis 15 Tagen bis zur Verpuppung ca. 400 Blattläuse und auch die adulten Käfer können große Mengen an Blattläusen verzehren. Die Marienkäfer und in noch stärkerem Maße die Marienkäferlarven sind also sehr wichtige Nutzinsekten.
Manche Marienkäferarten treten in großen Gesellschaften auf (Aggregation). Solche Käferansammlungen überwintern dann oft auch gemeinsam, wie offenbar im vergangenen Herbst in Ihren Rollladenkästen. Mit den im Frühling langsam steigenden Temperaturen erwachen die Tiere aus der Winterruhe und tauchen im Zimmer auf. Eine chemische Bekämpfung der Marienkäfer ist eigentlich nicht notwendig. In Abhängigkeit von der Befallshöhe mag es im Einzelfall angezeigt sein, mit einem handelsüblichen Insektizid das Innere des Rollladenkastens zu behandeln. Auch mit einem Staubsauger könnten die aktiven Tiere „bekämpft“ werden. Wenn Sie den Tieren jedoch einen Gefallen tun wollen, öffnen Sie einfach das Fenster und werfen Sie die Käfer hinaus in den Garten. Hier werden die Käfer den Frühling erwarten und dann die ersten auftauchenden Blattläuse vertilgen.