Die hier vorgelegte Probe enthielt ein lebendes Exemplar des Khaprakäfers 
Trogoderma granarium Everts. Dieser Käfer aus der Familie der Speckkäfer (Col.: Dermestidae) erreicht eine Größe von etwa 1,7 bis 3 mm, ist von ovaler Form und zumeist zweifarbig. Kopf und Halsschild sind dunkel, die Flügeldecken hell bräunlich und die vergrößerten Endglieder der Fühler bilden eine Keule.
Der Käfer ist ein gefürchteter Vorratsschädling, der durch den Handel weltweit verbreitet wurde und auch heutzutage noch wird. Wie bei allen Speckkäfern sind die Larven, die ca. 4 bis 4,5 mm lang werden, durch längere Haarbüschel und sogenannte Pfeilhaare ausgezeichnet.
Die Entwicklungsdauer vom Ei bis zum geschlechtsreifen Käfer ist in erheblichem Umfang von der Umgebungstemperatur, aber auch von der Nahrungsmenge abhängig. Darüber hinaus sind die Tiere sehr wärmebedürftig, sie können sich erst bei Temperaturen oberhalb von 17 °C entwickeln. Aus diesem Grund ist dieser Schädling bei uns auch nicht eingebürgert, sondern er wird aus den warmen Ländern immer wieder zu uns eingeschleppt.
Die Käfer selbst nehmen keine Nahrung auf und leben nur noch etwa zwei bis drei Wochen. Im Gegensatz zu vielen anderen Speckkäfern, die sich zumeist ausschließlich von Produkten tierischer Herkunft (Wolle, Horn etc.) ernähren, können die Trogoderma-Arten sich sowohl an trockenen Materialien tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs entwickeln. Besonders häufig fallen sie in solchen Räumen schädlich, in denen dauerhaft Temperaturen über 25 °C herrschen, also zum Beispiel in Mälzereien oder in Silos mit warm gelagertem Getreide.
Vereinzelte Funde dieses Käfers geben zunächst noch keinen Grund zu ernster Sorge. Allerdings können sich die Tiere bei hohen Temperaturen und ausreichender Nahrungsmenge recht gut vermehren. Für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser Vorrats- und Materialschädlinge ist es erforderlich, die Brutstätte mit den Larven ausfindig zu machen und zu vernichten. Hierfür sind alle Gegenstände mit tierischen Fasermaterialien, aber auch Vorräte pflanzlicher Herkunft gründlich zu überprüfen.
Wenn Sie den Befallsherd ausfindig gemacht und den Käfern die Nahrungsgrundlage entzogen haben, ist eine chemische Bekämpfung im Allgemeinen nicht mehr notwendig. Das prophylaktische Versprühen von Insektiziden in der Wohnung ohne ein konkretes Ziel aufgefasst zu haben, scheint demgegenüber wenig erfolgversprechend.
