Ihre sechs Beine weisen die Tierchen als Insekten aus. Die breiten Flügel sind mit vielen Schuppen besetzt, ähnlich wie bei Schmetterlingen. Auf der dunkelbraunen Grundfärbung befinden sich vorne zwei dunklere Flecke. Am hinteren Rand der Flügel sind jeweils acht bis neun kleine weiße Punkte zu erkennen. Der Körper und die Antennen sind stark behaart. Diese Merkmale sind charakteristisch für Schmetterlingsmücken. Da die am Ende rundlich breiten Flügel nicht zusammengeklappt werden, haben die Tierchen in der Aufsicht ein herzförmiges Aussehen. Daher werden sie auch als Herzmücken bezeichnet.
Diese Familie der Zweiflügler ist mit wenigen Arten fast weltweit verbreitet. Ursprünglich kamen Herzmücken nur in warmen Regionen von den Tropen bis auf Höhe des Mittelmeers vor. Hier leben die Larven in warmen, flachen und nährstoffreichen Gewässern, wo sie den von Bakterien gebildeten Biofilm von der Wasseroberfläche abweiden.
Vermutlich durch den Menschen wurde die Schmetterlingsmücke in neue Lebensräume verbracht. Weiter nördlich kann sie nur in künstlich erwärmten Bereichen überleben, zum Beispiel in Gebäuden oder in Kläranlagen. In Deutschland wurde die erste Weißpunktierte Schmetterlingsmücke, Clogmia albipunctata, 1993 in einer Abwasseranlage in Berlin entdeckt. Mittlerweile ist diese Art in Abwasserrohren weit verbreitet. Die weißlichen Larven leben dort dauerhaft. Sie sind 2 bis 7 mm lang. Der längliche Körper ist durch Ringelungen gegliedert. Ein Kopf ist deutlich erkennbar.
Durch den Abfluss können die erwachsenen Tiere in Badezimmer oder Toiletten einwandern. Darum werden sie auch als Abort- oder Gullyfliegen bezeichnet. Sie leben meist nicht länger als zehn Tage. Diese Toilettenbesucher stechen nicht und werden eigentlich nur als lästig empfunden. Da sie aber direkt mit dem Bakterienfilm auf den Abwasserrohren in Verbindung stehen, können sie solche Bakterien auch verteilen. Besonders in Krankenhäusern besteht die Gefahr, dass der multiresistente Keim „Acinetobacter baumannii“ durch Schmetterlingsmücken verbreitet wird.
(Folge 41-2020)