Ihre Fotos zeigen typische Fraßschäden von Frostspannern an jungen Blättern und Blütenknospen. Teilweise sind die angefressenen Blättchen leicht zusammengesponnen. Auf einem Foto ist auch eine Raupe zu erkennen, deren bräunliche Färbung auf den Großen Frostspanner schließen lässt. Seine Raupen erscheinen kurz nach dem Laubaustrieb. Alle Obstbäume, außer Pfirsich, können befallen werden. Auch viele andere Gehölze, wie Hainbuche, Eiche, Linde und Hartriegel, sind eine beliebte Nahrungsquelle. Daher sind Obstbäume, die in der Nähe von Hecken oder Waldrändern stehen, meist besonders stark von diesen Raupen befallen. Oft wird das erst bemerkt, wenn die Tiere in Massen auftreten oder wenn sie einen Baum fast kahl fressen. Die Bäume treiben anschließend neu aus.
In diesem Frühjahr können Sie ein Pflanzenschutzmittel auf Basis von Bacillus thuringiensis einsetzen, etwa Raupenfrei XenTari oder Universal-Raupenfrei Lizetan. Beachten Sie hierbei die Packungsbeilage. Die Behandlung sollte bei warmem Wetter und vor allem frühzeitig nach dem Schlupf der Raupen erfolgen. Daher sollten Sie Ihre Bäume in der Zeit des Austriebs regelmäßig auf das Vorhandensein der Raupen kontrollieren.
Außerdem sollten Sie im September gegen die Raupen aktiv werden, um die Obstblüte des kommenden Jahres zu schützen. Besorgen Sie sich im Gartenfachmarkt rechtzeitig Leimringe. Diese wickeln Sie Mitte September um die Baumstämme. Die Leimbarriere hindert Frostspannerweibchen daran, nach der Sommerpause im Boden wieder den Stamm hinaufzuwandern, um sich dann mit umherfliegenden Männchen zu paaren. Achten Sie darauf, dass der Leimring jeweils dicht am Stamm anliegt, damit die Raupen nicht darunter hindurchkriechen können. Mitunter legen Weibchen auch ihre orangefarbenen Eier unter dem Leimring ab. Daher sollten Sie die Leimringe Mitte März entfernen.
(Folge 16-2021)