Auf den Bildern sind Insekten aus der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera), Bohrlöcher sowie gelbliche Flecken zu sehen. Eine eindeutige Bestimmung der Insekten sowie die Feststellung der Verursacher der Bohrlöcher sind ohne eine nähere Untersuchung nicht möglich. Einige Hinweise lassen sich aber geben. Die Bohrlöcher scheinen von den abgebildeten Insekten als Brutröhren genutzt zu werden. Demnach dürfte es sich bei ihnen um solitär lebende Hautflügler handeln, also nicht um die weithin bekannten Hautflügler, die regelrechte Staaten bilden wie Honigbiene, Hornisse, Gemeine Wespe usw.
Einen Hinweis, welche Insektenfamilie dort an Ihren Holzbalken brütet, könnten Sie durch die Untersuchung der Brutröhren gewinnen. Finden sich dort Blattläuse, Schmetterlingsraupen oder andere Insekten in größerer Zahl, dürften die Gänge von Grabwespen (Familie Sphecidae) angelegt worden sein, möglicherweise auch von Wegwespen (Familie Pompilidae). Allerdings verproviantieren Wegwespen ihre Brutröhren zumeist mit Spinnentieren. In beiden Wespenfamilien gibt es Arten, die ihre Brut in Gängen ablegen, die sie in Holz, Pflanzenstängel oder Ähnliches gebohrt haben. Weiterhin kommt in beiden Familien eine ähnliche Form der Brutfürsorge vor. Die Wespenweibchen tragen getötete bzw. paralysierte Insekten oder Spinnen in Gänge ein, die den Larven als Nahrungsvorrat dienen. Falls die Brutröhren jedoch nur Nektar und Blütenpollen enthalten, sind es bestimmte Bienenarten, die die Brutröhren anlegen bzw. nutzen. Weder die soli-tär lebenden Bienen noch die Grab- oder Wegwespen stellen eine Gefahr dar. Falls die Tiere aber überhand nehmen oder Sie sich ängstigen, können Sie die Bohrlöcher verschließen. Sie sollten aber beachten, dass unsere heimischen Bienen, auch die Solitärbienen, geschützt sind und eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die Bestäubung der Obstgehölze haben.