Wochenblatt-Leser Bernhard H. fragt: An einem unserer Apfelbäume sterben einzelne Äste ab. Bei genauem Hinsehen habe ich kleine Bohrlöcher und Fraßgänge entdeckt. Um welchen Schädling handelt es sich und zu welchen Gegenmaßnahmen raten Sie?
Andreas Vietmeier, Pflanzenschutzdienst Landwirtschaftskammer NRW, antwortet: Die Bohrlöcher und Fraßgänge an dem Zweig des Apfelbaumes sind eindeutige Anzeichen für einen Borkenkäfer-Befall. Die zunehmend trockenere und wärmere Witterung im Sommer begünstigt diesen Schädling bei Obstbäumen seit einigen Jahren. Denn bei ihrem Flug im Frühjahr suchen die Borkenkäferweibchen gezielt solche Bäume zur Eiablage auf, die bereits geschwächt oder vorgeschädigt sind. Meist ist der Ungleiche Holzbohrer unterwegs. Er schädigt insbesondere Apfel, Kirsche und Pflaume, aber auch Ziergehölze.
Geschwächte oder vorgeschädigte Bäume
Neben den zahlreichen kleinen Bohrlöchern der Käfer ist häufig auch das aus den Bohrlöchern austretende Bohrmehl zu sehen. Bei Steinobst deutet Gummifluss am Stamm und an den Ästen auf den Schädling hin.
Wenn ein Baum bereits von Borkenkäfern befallen ist, gibt es leider keine Möglichkeit, die Schädlinge direkt zu bekämpfen. Um zumindest aber zu verhindern, dass sich die Käfer weiter ausbreiten, ist es ratsam, die befallenen Äste oder komplette, stark geschädigte Bäume zu entfernen. Das befallene Holz sollte man anschließend nicht im Garten liegen lassen, sondern entsorgen oder eventuell direkt vor Ort verbrennen.
Lesen Sie mehr:
(Folge 4-2023)