Bei dem hier vorgelegten Tierchen handelte es sich um einen Hundertfüßer der Gattung Geophilus. Innerhalb der Tausendfüßer verfügt die Klasse der Hundertfüßer (Chilopoda) nur über ein Beinpaar pro Körpersegment. Unsere heimischen Hundertfüßer, bisher sind etwa 50 Arten nachgewiesen, sind im Allgemeinen recht klein, nur einige wenige Arten erreichen eine Körperlänge von 5 bis 6 cm. Die Chilopoden leben im Verborgenen unter Rinde und Steinen, sind meist nachtaktiv und ernähren sich in der Hauptsache räuberisch. Es handelt sich also um nützliche Bewohner der Bodenstreu. Die Art Geophilus carpophagus wird etwa 3 cm lang, sie ist von gelblicher, mitunter grünlicher Farbe und verfügt über 47 bis 61 Beinpaare. In Nord- und Mitteleuropa findet sich die Art auch in feuchten Häusern, vor allem wohl in solchen, die ein Strohdach aufweisen. Im Frühjahr und im Herbst kann es in befallenen Häusern gelegentlich zum Massenauftreten dieses Erdläufers kommen. Die Ernährungsweise der Art scheint noch nicht eindeutig geklärt zu sein. Möglicherweise leben die Tiere von Milben.
Größeren Schaden können diese Tiere eigentlich nicht anrichten, vielmehr sollten sie nach einiger Zeit infolge der Trockenheit verenden. Auch ist nicht bekannt, ob sie Krankheitserreger übertragen. Eine Bekämpfung im Wohnbereich ist insofern zumeist nicht erforderlich. Allerdings könnte es sein, dass Ihr Haus insgesamt zu feucht ist.
(Folge 38-2019)