In der von Ihnen übersandten Probe fanden sich einige Exemplare des Braunen Splintholzkäfers, der den wissenschaftlichen Namen Lyctus brunneus trägt. Die Größe dieser Käfer ist mit 2,5 bis 8 mm recht variabel, zumeist sind die Tiere etwa 4 bis 5 mm lang. Die Käfer sind von länglicher Gestalt, bräunlicher Farbe und ausgezeichnet durch zwei kleine Höcker vor den Augen sowie Flügeldecken, die Punktreihen aufweisen.
Die Familie der Splintholzkäfer ist bei uns in Mitteleuropa nur mit wenigen Arten aus drei Gattungen vertreten. Ihr hauptsächliches Verbreitungsgebiet liegt in den Tropen, wo sie bedeutende Holzschädlinge sind. Der Braune Splintholzkäfer ist durch die vermehrten Tropenholzimporte im vergangenen Jahrhundert immer wieder nach Mitteleuropa eingeschleppt worden und inzwischen ein Kosmopolit, der überall an gelagerten und verbauten Hölzern, vor allem an Tropenholz, Schäden anrichtet. Das Schadbild ähnelt dem des Gemeinen Holzwurms, der Splintholzkäfer ist aber in der Lage, das Holz viel schneller zu zerstören.
Bei Befall mit Splintholzkäfern sind Gegenmaßnahmen erforderlich. Befallenes Holz sollte entfernt und verbrannt werden, damit die Käfer nicht anderes Holz befallen können.
Wertvolle Möbel können, vor allem wenn Befall in einem frühen Stadium vorliegt, unter Umständen durch eine Wärmebehandlung gerettet werden. Das Holz muss dazu im Kern auf eine Temperatur von mindestens 55 °C gebracht werden. Wenn Sie also an Ihren Dekokörbchen hängen, könnten durch eine solche Wärmebehandlung, vielleicht in einem alten Ofen, die Käfer und ihre Larven abgetötet werden.
(Folge 4-2021)