Wochenblatt-Leserin Anne K. in R. fragt: Anbei schicke ich drei Käfer, die ich in meinem Schlafzimmer in der Nähe des Fensters gefunden habe. Vor drei Wochen hatte ich schon einen ähnlichen Fund. Was sind das für Käfer?
Dr. Michael Klenner, Pflanzenschutzexperte der Landwirtschaftskammer, antwortet: Die drei Käfer, die hier zur Untersuchung vorlagen, gehörten zur Unterfamilie der Dickmaulrüsselkäfer (Otiorhynchinae). Es handelte sich um die Art Trachyphloeus bifoveolatus, die noch keinen deutschen Namen erhalten hat. Diese Käferart ist mit 3 bis 5 mm recht klein, sie weist eigenartige Dornen an den Enden der Vorderschienen auf und ein dichtes Schuppenkleid. Die Schuppen liegen zum einen dem Körper dicht an, zum anderen finden sich auf den Flügeldecken auch spatelförmige und deutlich abstehende.
Die Käfer ernähren sich von vielen verschiedenen krautigen Pflanzen, finden sich aber auch in der Bodenstreu an abgefallenen Blättern. Die Larven entwickeln sich im Boden, wo sie sich von Wurzeln ernähren.
Einige Dickmaulrüssler können bei massivem Auftreten erhebliche Schäden an unseren Kulturpflanzen anrichten. Die Trachyphloeus-Arten sind in dieser Hinsicht aber noch nicht besonders in Erscheinung getreten.
Käfer entwickeln sich auch in Blumenerde
Sie fanden die Käfer am Fenster Ihres Schlafzimmers und es stellt sich die Frage, woher die Käfer kommen. Entweder haben sie sich im Garten in der Erde entwickelt und sind nun zufällig durchs Fenster ins Haus gekommen oder sie haben sich in Blumentöpfen entwickelt.
Mit der Erde von Zimmerpflanzen gelangen gelegentlich auch die Larven von Rüsselkäfern in unsere Wohnungen. Nach dem Schlüpfen wandern sie dann umher. Um einen etwaigen Befall zu reduzieren, könnten Sie vorhandene Topfpflanzen umtopfen und mit frischer Erde versorgen. Grund zur Sorge besteht ansonsten nicht, da die Tiere weder Vorrats- noch Material- oder Hygieneschädlinge sind.
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(Folge 18-2022)