Die von Ihnen vorgelegte Probe enthielt Wanzen, vier lebende und eine tote. Bei allen Exemplaren handelte es sich um die Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa). Dieses Insekt wird gelegentlich auch als Große oder Graue Feldwanze bezeichnet, es gehört zur Familie der Baum- oder Schildwanzen (Heteroptera: Pentatomidae). Die Tiere sind graubraun gefärbt und weisen ungleichmäßig verteilte Punktgruben auf der Oberseite auf. Die Unterseite ist hellbeige und mit schwarzen Punkten besetzt. Die Fühler der Gartenwanze sind schwarz, die letzten beiden Glieder an der Basis hellgelb geringelt. Auf der Oberseite des Hinterleibs sind die Seitenränder abwechselnd schwarz und weißlich gefleckt. Charakteristisch ist ein langer, kopfwärts weisender Dorn auf der Bauchseite dieser Wanzen. Die geflügelten Geschlechtstiere erreichen eine Länge von etwa 14 bis 16 mm.
Über die Lebensweise dieser Wanzenart sind unsere Kenntnisse noch recht lückenhaft. Die Tiere leben auf verschiedenen Laubbäumen, wobei sie sich vom Pflanzensaft ernähren. Aber auch an toten Insekten sollen die Tiere mitunter saugen.
Nennenswerte Pflanzenschäden scheinen die Gartenwanzen nicht anzurichten und auch als Holzschädling spielen sie keine Rolle. Insofern geht von ihnen auch keine Gefahr für Ihre Holzjalousien aus.
Im Herbst suchen die Gartenwanzen Verstecke zum Überwintern und in unserer Kulturlandschaft finden sie diese natürlich auch an und in Gebäuden. In manchen Jahren häufen sich deshalb Meldungen über das vermehrte Auftreten dieser Tiere in Wohnhäusern.
Eine Gefahr für den Menschen geht von den Tieren nicht aus. Wenn man die Wanzen in die Enge treibt, können sie allerdings schmerzhaft stechen. Darüber hinaus können sie aus ihren Stinkdrüsen ein übel riechendes Sekret absondern, auch dann, wenn man sie zerquetscht. Sollten die Tiere Ihnen also lästig fallen, können Sie diese zusammenfegen oder mit dem Staubsauger „bekämpfen“. Zum Frühjahr hin werden die Tiere zumeist wieder munter und wandern zurück in den Garten.
(Folge 43-2018)