Die von Ihnen beschriebenen Milben sind mit größter Wahrscheinlichkeit Rote Vogelmilben. Insbesondere spricht dafür, dass die vollgesogenen Exemplare an ihrer rot-braunen Farbe erkennbar sind und die hungrigen Milben auch Menschen beißen.
Die erwachsenen (adulten) Milben werden 0,6 bis 1 mm lang. Vollgesogen haben sie eine rote bis braune Farbe. Hungrige Exemplare erscheinen weißlich grau. Die Milben suchen ihren Wirt nur nachts zum Blutsaugen auf. Ansonsten leben sie in Ritzen und Schlupfwinkeln im Stall versteckt. Dort können sie durchaus mehrere Monate ohne Nahrung auskommen. Ein Generationszyklus von der Eiablage bis zur adulten Milbe dauert temperaturabhängig zwischen sechs und zwölf Tagen. Wenn Hühner Auslauf im Garten haben, ist zu bedenken, dass es zu Neueinschleppungen von Milben zum Beispiel durch Kontakt zu verlassenen Vogelnestern kommen kann. Eine regelmäßige Untersuchung der Tiere und des Stalles auf Milben ist in jedem Fall angebracht.
Eine erfolgreiche Behandlung beginnt mit einer gründlichen mechanischen Reinigung des Stalles. Danach muss der Stall mit einem milbenwirksamen Präparat ausgesprüht werden. Dabei ist es wichtig, alle Schlupfwinkel wie Risse in den Sitzstangen, die Auflager der Sitzstangen, Ecken und Winkel der Nester und Ähnliche zu erreichen.
Da die verfügbaren Milbenmittel keine Wirkung gegen die Eier haben, ist es absolut wichtig, die Behandlung nach fünf bis sieben Tagen zu wiederholen, um die inzwischen geschlüpften Milben abzutöten.
Chemische Präparate enthalten zumeist Wirkstoffe aus der Gruppe der Phosphorsäureester, der Carbamate oder der Pyrethroide, auch Pyrethrum kann eingesetzt werden. Ein relativ neuer Wirkstoff ist Spinosad, der aus Stoffwechselprodukten eines Pilzes gewonnen wird.
Wenn eine chemische Behandlung keinen Erfolg hat, kann das an folgenden Gründen liegen:
- Es wurden nicht alle Schlupfwinkel erreicht.
- Die Behandlung wurde nicht oder nicht zum richtigen Zeitpunkt wiederholt.
- Die Milben sind resistent gegen den Wirkstoff.
- Es wurden von außen erneut Milben eingeschleppt.
Im dritten Fall hilft ein Wechsel auf einen neueren Wirkstoff wie etwa Spinosad (Elector). Aber auch bei Wirkstoffwechsel ist auf eine gründliche Behandlung aller Schlupfwinkel und auf die Wiederholung der Behandlung zu achten. Gegen Neueinschleppung von Milben hilft nur regelmäßige Kontrolle der Hühner und des Stalles.
Physikalische Präparate sind in erster Linie Silikate, die als Pulver oder flüssig als Suspension ausgebracht werden. Silikate bilden Kristalle, die mikroskopisch kleine scharfe Kanten und spitze Strukturen haben. Diese zerstören an den Gelenken die Wachsschicht auf der Oberfläche der Milben, sodass diese austrocknen und verenden. Für die Behandlung Ihrer zwei Hühner bietet sich etwa eine Behandlung mit Insecto Sec, einem solchen physikalischen Präparat, an, mit dem die Hühner eingestäubt werden und das man auch ins Sandbad geben kann. Beim Einsatz dieses Präparates ist keine Wartezeit einzuhalten, das heißt, die Eier können auch während der Behandlung bedenkenlos verzehrt werden.