Ja, ein wenig beunruhigen können diese Falter die Jagdhunde möglicherweise schon. Immerhin hat das hier vorgelegte Exemplar eine Spannweite von gut 10 cm. Bei dem Falter handelte es sich um den Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri L.), einen großen Schmetterling aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae). Er gehört zu den großen Faltern der heimischen Fauna, ist charakteristisch rosa, dunkelgrau und hell gezeichnet, fliegt von Ende Mai bis Juli und ist zumeist nachtaktiv. Die Weibchen legen die Eier einzeln auf die Blattunterseite der Futterpflanzen. Als solche kommen verschiedene Ölbaumgewächse infrage, vor allem Liguster, aber auch Esche, Forsythie und Flieder sowie gelegentlich Pflanzen aus anderen Familien. Die Schmetterlingsraupe ist so charakteristisch gefärbt, dass eine Beschreibung oder ein Foto für die Bestimmung meistens ausreicht. Sie kann bis zu 12 cm lang werden, ist von hellgrüner Farbe und beiderseits mit Diagonalstreifen ausgestattet. Die obere Hälfte dieser Streifen ist lila, die untere weiß. Am Körperende findet sich ein gekrümmtes, kräftiges Analhorn. Der wissenschaftliche Name nimmt Bezug auf eine eigentümliche Verhaltensweise der Raupen. Bei Gefahr richten die Raupen ihren Vorderkörper derartig auf, dass ihre Gestalt an die Sphinx vor ägyptischen Pyramiden erinnert. Die Raupen fressen von Juli bis Oktober, verpuppen sich dann im Boden in einer Erdhöhle und im nächsten Frühjahr erscheint die neue Generation. Die Tiere sind, abgesehen vom hohen Norden, in ganz Europa, in Sibirien und bis nach Japan verbreitet. Sie sind bei uns im Allgemeinen häufig und ihr Bestand scheint nicht gefährdet. Eine Bekämpfung dieser schönen Tiere kommt für den Naturfreund aber nicht infrage, auch wenn gelegentlich einmal einige Äste der Ligusterhecke kahl gefressen werden.