Die Rote Vogelmilbe ist der bedeutendste Ektoparasit in der Geflügelhaltung. Die Bekämpfung ist auch heute noch eine Herausforderung. Gerade in den Sommermonaten wird bei vielen Haltern und Züchtern die Rote Vogelmilbe ein echtes Problem. Bei hohen Temperaturen schlüpfen aus den Eiern bereits Milbenlarven nach 36 Stunden. Bei 10 °C beträgt dieser Zeitraum neun Tage, unter 9 °C entwickeln sich keine neuen Milbenlarven. Diese Rhythmik muss man bei der Bekämpfung bedenken.
Dazu kommt: Holzställe sind für unser Geflügel zwar gut geeignet, in die Jahre gekommen bieten sie aber viele Unterschlupfmöglichkeiten für die Milben. Das erschwert deren Bekämpfung.
Geflügelmilben saugen bei den Kaninchen kein Blut. Aber sie können Symptome in Form von Unruhe und Juckreiz hervorrufen.
Die chemische Bekämpfung erfolgt in der Regel mit Wasser verdünnter Lösung als Kontaktgift. Alle Flächen des Stalles müssen exakt getroffen werden. Bestimmte Stoffe wurden in den vergangenen Jahren verboten. Da es auch Resistenzen gibt, müssen die Mittel gewechselt werden. Zwei bis drei Nachbehandlungen im Abstand von fünf bis sieben Tagen sind erforderlich.
Mit Kieselgur/Silikat erfolgt eine biophysikalische Bekämpfung. Bei Kontakt wird die Wachsschicht der Milben beschädigt und die Milben trocknen aus. Die Mittel werden staubförmig oder flüssig ausgebracht. Eine Behandlung ist alle ein bis zwei Wochen erforderlich.
Biologisch und physikalisch wurde mit Raubmilben- und Kräuterextrakten gearbeitet, aber nicht mit durchschlagendem Erfolg.
Geeigneter ist diese Bekämpfung: Präparate mit dem Wirkstoff Fluralaner nehmen die Hühner über das Trinkwasser auf. Der Wirkstoff gelangt ins Blut der Hühner, die Milben nehmen ihn über die Blutmahlzeit auf. Dieser wirkt im Nervensystem der Milben, nicht aber bei Vögeln oder Säugern. Es setzen Krämpfe bei den Milben ein und in wenigen Stunden setzt der Tod ein.
Das Produkt fordert keine Wartezeit für die Eier, das Fleisch der Hühner darf erst 14 Tage nach der letzten Behandlung verwertet werden. Das Arzneimittel ist nur über den Tierarzt beziehbar. Die Behandlung ist mit diesem abzustimmen und es ist genau zu dosieren.
(Folge 40-2019)