Die Probe enthielt ein Exemplar des Gefurchten Dickmaulrüsslers Otiorhynchus sulcatus (F.). Dieses Insekt aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae) ist ein allgemein bekannter Pflanzenschädling. Die Larven der Dickmaulrüssler leben im Boden und ernähren sich von den Wurzeln verschiedener Pflanzen, die Käfer halten sich demgegenüber meist oberirdisch in der Nähe ihrer Futterpflanzen auf. Hier schädigen sie durch typischen Randfraß an den Blättern.
Der Gefurchte Dickmaulrüssler, der auch als Gefurchter Lappenrüssler bezeichnet wird, ist etwa 10 bis 12 mm groß, schwarz und durch einige hellere Flecken aus gelblichen Borsten auf den Flügeldecken ausgezeichnet. Er ist lichtscheu und versteckt sich tagsüber, nachts verlässt er jedoch seine Verstecke, um an den Wirtspflanzen zu fressen. Die Weibchen legen ihre rundlichen und braunen Eier im Sommer bevorzugt in feuchte und humose Erde. Sie können bis zu 1000 Eier ablegen und pflanzen sich im Allgemeinen parthenogenetisch fort, also ohne Beteiligung von Männchen. Deshalb kann es in der Folge gelegentlich zu Massenvermehrungen kommen. Die rund ein Jahr dauernde Entwicklung vom Ei, über die verschiedenen Larven- und das Puppenstadium bis zum adulten Käfer, findet im Boden statt. Die Larven der Dickmaulrüssler, die vor der Verpuppung eine Größe von etwa 1 cm erreichen können, findet man häufig in großer Zahl im Wurzelbereich geschädigter Pflanzen.
Dickmaulrüssler können sich sowohl im Freiland als auch in Blumentöpfen mit Zimmerpflanzen entwickeln. Woher die Käfer in Ihrem Haus kamen, ist aus der Ferne schwer zu klären. Es könnte jedoch hilfreich sein, die infrage kommenden Zimmerpflanzen in frische, larvenfreie Erde umzutopfen. Ihre Sorge um das Gebälk Ihres alten Wohnhauses ist demgegenüber unbegründet. Diese Käfer sind keine Holzschädlinge.