Bei den beiden Futterdieben handelt es sich entweder um Waldmäuse (Apodemus sylvaticus), wahrscheinlich aber um Gelbhalsmäuse (Apodemus flavicollis). Beide Arten sind sehr eng miteinander verwandt und vom bloßen Anblick her oft nicht eindeutig zu unterscheiden. Einen guten Hinweis auf die Artzugehörigkeit bieten Kehle und Brust der Tiere. Ihrem Namen entsprechend haben die Gelbhalsmäuse dort meist ein durchgehendes, gelbbraunes Band, das sich kontrastreich vom strahlend weißen Bauchfell abhebt. Bei den kleineren Waldmäusen ist ein Brustfleck die Regel, der ganz fehlen oder aber sehr breit sein kann, aber niemals durchgehend ist, wie bei der Schwesterart.
Während die Gelbhalsmäuse Laub- und Laubmischwälder sowie baumreiche Hecken und Gärten bewohnen, besiedeln Waldmäuse in unseren Breiten eher Offenland und Saumbereiche. Beide Arten suchen in den kalten Wintermonaten gern menschliche Behausungen auf. Finden sie dort ergiebige Futterquellen, an denen sie nicht beunruhigt werden, verlieren sie schnell ihre Scheu und lassen sich gut beobachten. Wie zu allen Wildtieren sollte man dabei aber den direkten Kontakt vermeiden und auch Lebensmittel vor ihrem Zugriff schützen. Denn die Mäuse können durchaus verschiedene Krankheitserreger übertragen.
Solange sich die Tiere nur am Futterhaus zu schaffen machen und kein größeres Unbehagen verursachen, sollte man sie gewähren lassen. Zwar können Gelbhals- und Waldmäuse in Gebäuden durch Fraß an Isolationen, Möbeln und Nahrungsvorräten gelegentlich Schäden anrichten, im Garten und drum herum sind sie jedoch völlig harmlos und ein wichtiges Glied im Naturhaushalt. Auch handelt es sich bei den „Wintergästen“ zumeist um einzelne Paare, manchmal noch gemeinsam mit ihren drei bis fünf im Herbst geborenen Jungtieren. Im Frühjahr ist der Spuk spätestens mit den ersten warmen Sonnenstrahlen vorbei. Dann zieht es die Mäuse wieder ins Grüne.