Bei den hier zur Bestimmung vorgelegten Käfern handelte es sich um Samenkäfer (Bruchidae), wahrscheinlich solche der Gattung Callosobruchus. Die Arten dieser Gattung sind zumeist in den Tropen und Subtropen heimisch. Mit Waren gelangen sie aber immer wieder zu uns nach Mitteleuropa, konnten sich hier bisher aber nicht dauerhaft ansiedeln, da sie sowohl hohe Temperaturen als auch eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen.
Grundsätzlich entwickeln sich die meisten Samenkäfer an oder in den Samen von Hülsenfrüchten (Leguminosae) auf dem Feld. Nach der Ernte gelangen sie mit den Hülsenfrüchten ins Vorratslager, wo sie schlüpfen und uns auffallen.
Eine Vermehrung der meisten Samenkäfer im Lager ist nicht möglich. Lediglich der Speisebohnenkäfer (Acanthoscelides obtectus) ist in dieser Hinsicht ein Sonderfall, denn diese Art kann sich auch an gelagerten Bohnen entwickeln.
Da Sie eine ganze Reihe der Samenkäfer auf Ihrem Dachboden entdeckten, dürften diese dort aus Hülsenfrüchten geschlüpft sein. Wahrscheinlich haben Sie irgendwo Bohnen, Erbsen, Wicken oder ähnliche Arten gelagert, die den Käfern als Brutstätte dienten.
Als „Bekämpfungsmaßnahme“ dürfte es ausreichen, die Käfer mit dem Staubsauger zu entfernen. Falls jedoch in angrenzenden Gebäudeteilen große Mengen an Hülsenfrüchten gelagert werden, wäre es empfehlenswert, dort die Situation zu prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.
(Folge 27-2020)