Entgegen Ihrer Vermutung enthielt die Probe keine Käfer, sondern Staubläuse (Insecta: Psocoptera). Diese meist nur etwa 1 bis 2 mm großen Insekten, die gelegentlich auch als Bücherläuse bezeichnet werden, sind unscheinbar hell oder dunkler bräunlich gefärbt. Staubläuse sind gekennzeichnet durch die unvollkommene Verwandlung, das heißt, die Larve sieht in etwa aus wie das sich fortpflanzende Vollinsekt (Imago), ein Raupen- und Puppenstadium kommt nicht vor.
In Häusern finden sich Staub- oder Bücherläuse vor allem in Räumen mit einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit. Als Nahrung dient den Tieren oft kaum sichtbarer Schimmelpilzrasen, der sich auf Tapeten, Büchern, Akten, Kornböden, aber eben auch an Ihren Heuvorräten im Keller befindet. Auch an zu feuchten, muffigen Nahrungs- oder Futtermitteln kommt es gelegentlich zu Massenvermehrungen der kleinen unscheinbaren Staubläuse.
Einige wenige Staub- oder Bücherläuse dürften sich wohl in nahezu jeder Wohnung finden. Eine Massenvermehrung ist jedoch ein sicheres Zeichen für ein zu feuchtes Raumklima.
In Ihrem Fall könnte es sein, dass sich die Staubläuse an dem Heu oder anderen Substraten im Keller gut entwickeln konnten. In einem ersten Schritt sollten Sie, falls das in dem Keller möglich ist, zunächst die Feuchte der Raumluft durch intensives Heizen und Lüften zu senken versuchen. Falls diese Maßnahme keinen Erfolg zeitigt, sollten Sie für die Lagerung des Heus und ähnlicher Substrate trockenere, also besser geeignete Räume suchen. In einem trockenen Raum ohne Nahrungssubstrate haben Staubläuse kaum eine Überlebenschance.