Spritzen gegen Prozessionsspinner?

Die Prozessionsspinnerlarven wandern auf ihrer Suche nach Nahrung auf den Bäumen umher und auch von Baum zu Baum. Die Blätter an den Triebspitzen der Eichen würden ihnen nicht ausreichen, um ihre Entwicklung zu vollenden. Die Wanderung in Prozessionen ist in ihren genetischen Eigenschaften festgelegt.
Mit Leimringen kann man nicht alle Tiere fangen, da durch die ersten festklebenden Raupen auf den Leimringen Brücken entstehen würden, über die die anderen Raupen den Leimring gefahrlos passieren können. Bei einer größeren Anzahl von Raupen wäre diese Methode ein aussichtsloses Unterfangen.
Die weitere Entwicklung der Vermehrung und Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners kann nicht vorhergesagt werden. Daher kann auch keine Aussage darüber gemacht werden, ob und wann die in der Westfälischen Bucht nunmehr seit fast zehn Jahren anhaltende Massenvermehrung beendet sein wird. Es gibt verschiedene natürliche Feinde, zum Beispiel bestimmte Raupen- und Puppenparasiten, Puppenräuber und auch Vogelarten. Allerdings können sie in den Befallsgebieten die Population der Eichenprozessionsspinner nur um etwa 10 bis 15 % reduzieren.
Nach den bisherigen Beobachtungen vergrößert sich das Gebiet, in dem mit Massenbefall durch den Eichenprozessionsspinner gerechnet werden muss, eher ostwärts als westwärts. Denn in den Niederlanden hat die Massenvermehrung bereits zu Beginn der 90er-Jahre begonnen und sich inzwischen über das gesamte Land ausgebreitet.
Aufgrund der Gesundheitsgefährdung durch die pseudoallergische Wirkung der sogenannten Gifthaare informieren die zuständigen Behörden in den betroffenen Kommunen die Bürger über das Auftreten des Eichenprozessionsspinners. Es kommt dann auf die jeweiligen Gegebenheiten an, ob und wenn ja, in welchem Umfang weitere Maßnahmen ergriffen werden.
Die Giftwirkung der Haare kann länger als ein Jahr anhalten. Jeder, der damit in Berührung kommt, ist betroffen, nicht nur Allergiker. Die Erfahrung zeigt, dass die Symptome stärker werden, je häufiger eine Person den Haaren ausgesetzt ist.