Bei den vorgelegten Tierchen handelte es sich um Urinsekten (Apterygota) aus der Familie der Gleichringler (Isotomidae). Diese zur Ordnung der Springschwänze (Collembola) gehörenden Insekten sind primär flügellos, mit einer Körperlänge von etwa 1 bis 2 mm ziemlich klein und sie entwickeln sich hemimetabol. Das heißt, wenn sie als Jungtiere aus dem Ei schlüpfen, gleichen sie bereits im Wesentlichen ihren Eltern, ein Larven- oder Puppenstadium gibt es nicht. Fast alle Springschwänze sind, wie der Name schon nahelegt, gekennzeichnet durch eine Springgabel (Furca) am vierten Segment des Hinterleibs. Dieses Organ ermöglicht es ihnen, sich durch Sprünge vor ihren Fressfeinden in Sicherheit zu bringen. Springschwänze leben in der Bodenstreu und in der Erde, in verrottenden Baumstämmen und gelegentlich auch in Häusern. Sie ernähren sich von Algen, Pilzen, Pollen und modernden Pflanzenteilen. Manche Arten können auch an zarten Keimpflanzen schädlich fallen.
Einige Springschwanzarten findet man auch in Häusern, besonders in Blumentöpfen, aber auch in feuchten Kellern. Sie sind weder Vorrats- noch Material- oder Hygieneschädlinge. Das Auftreten der Tiere in Ihrem Hauseingangsbereich bedeutet, dass dort oder in der Nähe die Lebensbedingungen für die Springschwänze besonders günstig sind. Es gibt also ein feuchtes Kleinklima, Wärme und eine ausreichende Menge an Substrat, möglicherweise in Blumentöpfen oder angrenzenden Beeten. In dem Fall dürfte es ausreichen, den Tieren die Nahrungsgrundlage zu entziehen, um den Besatz zu reduzieren.
(Folge 44-2020)