Bei dem Insekt handelt es sich um ein Silberfischchen (Lepisma saccharina Linné). Alle Fischchen (Zygentoma) sind primär ungeflügelte Ur-Insekten (Apterygota), die durch ihre kleine, flache Gestalt, die graue Färbung und die typische Form gut charakterisiert sind. An den Kopf, der mit zwei langen, fadenförmigen Antennen und freiliegenden Ober- und Unterkiefern ausgestattet ist, schließt sich der aus drei Segmenten bestehende Brustabschnitt an, wobei an jedem Brustabschnitt ein Beinpaar inseriert. Der Hinterleib besteht aus zehn Elementen, die sich zum Schwanzende deutlich verjüngen, was die typische Form eines Fischchens ergibt. In Mitteleuropa ist das Silberfischchen am weitesten verbreitet, an besonders warmen Orten kommt darüber hinaus gelegentlich das Ofenfischchen (Thermobia domestica) vor.
Das Silberfischchen benötigt Wärme, eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und, da es lichtscheu und zumeist nachts aktiv ist, tagsüber geeignete Unterschlupfmöglichkeiten. Aus diesem Grunde finden wir Silberfischchen besonders häufig in Badezimmern, Küchen, Waschküchen und Speisekammern. Die Entwicklung der Silberfischchen vom Ei bis zum geschlechtsreifen Insekt dauert bei Zimmertemperatur etwa ein Jahr, die gesamte Lebensdauer etwa zwei Jahre. Silberfischchen ernähren sich vorwiegend von kohlehydratreichen Substanzen, wie Zuckerwaren, Mehl, Grieß, Kleister, Klebstoffen etc. Durch Loch- und Schabefraß können Silberfischchen darüber hinaus an wertvollen Büchern, Bucheinbänden, Dokumenten und Ähnlichem gelegentlich schädlich fallen.
Ein geringer Befall mit Silberfischchen dürfte in den meisten Häusern vorliegen und ist im Allgemeinen zu tolerieren. Bei stärkerem Befall bieten sich folgende Gegenmaßnahmen an: Die Luftfeuchtigkeit in den betroffenen Räumen durch gutes Lüften und Heizen absenken und dafür sorgen, dass Kondenswasser schnell abtrocknen kann. Weiterhin sind Schlupflöcher, wie Ritzen, Fugen und lose Fußleisten, zu beseitigen bzw. zu verschließen. Auf Teppichboden sollte im Badezimmer ganz verzichtet werden. Wenn durch diese Maßnahmen der Befall nicht ausreichend reduziert wird, kann im Einzelfall eine Behandlung mit Insektiziden angezeigt sein.
Für einen dauerhaften Bekämpfungserfolg ist es jedoch immer notwendig, Umgebungsbedingungen zu schaffen, die den Silberfischchen nicht zusagen.
(Folge 48-2017)