Bei den auffällig großen (gut 1 cm), tiefschwarzen und stark behaarten Insekten handelt es sich um die Märzfliege (Märzhaarmücke) Bibio marci. Entgegen ihres deutschen Namens hat sie in der Regel ihren Hauptschwärmflug erst Ende April. Sie wird daher auch als Markusfliege oder Markushaarmücke (nach dem Markustag am 25. April) bezeichnet.
Verwechslungsgefahr: Stachel
Die Art, die in Europa und Asien weit verbreitet ist, ist im Zeitraum Ende März bis Ende Mai häufig zu beobachten. Typischerweise lassen die Männchen im Flug nach Mückenart ihre Beine hängen. Dies führt zu einem vergleichsweise langsamen und plump erscheinenden Flug, der sich gut beobachten lässt. Bei flüchtigem Hinsehen kann diese Beinhaltung an einen Stachel oder Legedorn erinnern und führt in Kombination mit Färbung und Behaarung dann bei eher ängstlichen Zeitgenossen zu entsprechenden Abwehrreaktionen. Diese sind allerdings völlig unbegründet, da sich die erwachsenen Tiere als Blütenbesucher ausschließlich von Nektar ernähren.
Nützliche Bestäuber
In manchen Jahren tritt die Märzfliege in Massenvermehrungen auf und kann dann, wenn sich aufgewärmte Hauswände in den Abendstunden schwarz färben und sich die Tiere bei geöffneten Fenstern in die Häuser verirren, auch schon mal als lästig empfunden werden. Grundsätzlich gehört die Art aber zu den Nützlingen, da die ausgewachsenen Tiere als Blütenbesucher eine wichtige Bestäuberfunktion erfüllen.
Larven können schädlich sein
Die Märzfliege legt ihre Eier im Boden ab, hier entwickeln sich die Larven, die als Zersetzer fungieren. Sie ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial, in der Regel abgestorbenen Wurzeln. In Jahren mit Massenvorkommen fressen sie allerdings auch lebendes Wurzelmaterial und können so bei einigen Kulturpflanzen (Rasen, Getreide, Kartoffel, Zuckerrübe und auch in Forstkulturen) durch Wurzelfraß schädlich werden. Gerade in Jahren mit Niederschlagsdefiziten kann dieser Wurzelfraß dann das Trockenstressrisiko erhöhen.
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(Folge 21-2020)