Wochenblatt-Leserin Juliane G. in P. fragt: In unserem Bauernhaus haben wir diesen Käfer entdeckt. Können Sie uns sagen, um was für einen Käfer es sich handelt? Vermutlich ist er mit dem Brennholz ins Haus gekommen.
Dr. Michael Klenner vom Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW weiß Rat: Es handelt sich um einen Leiterbock. Dieser Käfer gehört zur Familie der Bockkäfer. Er erreicht ohne die Fühler eine Körperlänge von etwa 12 bis 18 mm und ist durch die charakteristische Zeichnung unverwechselbar. Auf den schwarzen Flügeldecken des Käfers sind Flecken mit gelben Haaren so angeordnet, dass die Form ein wenig an eine Leiter erinnert.
Der Nahtbereich zwischen den Flügeldecken ist in voller Länge gelb behaart und von dieser Längsachse gehen fünf Querbinden aus. Weitere Flecken, die manchmal statt gelb auch grünlich oder gräulich sein können, finden sich an den Seiten der Flügeldecken, auf dem Halsschild und am Kopf. Die etwa körperlangen Fühler sind abwechselnd schwarz und grau geringelt.
Eiablage in absterbenden Bäumen
In Mitteleuropa erscheinen die Käfer von April bis August, meist eher vereinzelt und häufig an den Bruthölzern. Die Larven entwickeln sich über zwei bis drei Jahre in Bast und Holz von Laubbäumen. Absterbende Bäume werden von den Weibchen zur Eiablage offenbar bevorzugt.
Ihre Vermutung, dass der Käfer mit Brennholz eingetragen wurde, könnte zutreffen. Eine Gefahr geht von dem Leiterbock nicht aus. Setzen Sie ihn ins Freie, sodass er die Chance hat, sich fortzupflanzen.
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(Folge 19-2022)