Bei der „Fliege“, die Sie vorlegten, handelte es sich um eine Schmetterlingsmücke der Gattung Psychoda Latreille. Diese Mücken sind kleine, zumeist dicht behaarte Insekten (Flügellänge etwa 2 mm), die in gewisser Weise Motten gleichen. Schmetterlingsmücken können recht gut laufen, fliegen jedoch eher unbeholfen. Die Larven dieser Mücken entwickeln sich überall da, wo sie faulende organische Substanz und Wasser vorfinden. Die Ausgüsse von Wasserleitungen, Bodenabflüsse, Abwasserleitungen und Geruchsverschlüsse in Badezimmern, Toiletten und Aborten bieten den Tieren geeignete Entwicklungsbedingungen.
Die Tiere kommen aber auch in tierischen Exkrementen, im Dung von Rindern und anderem Vieh sowie auf Misthaufen vor. Die geschlechtsreifen Schmetterlingsmücken sitzen oft in der Nähe dieser Brutstätten an den Wänden und bei Beunruhigung fliegen sie meist nur ein kurzes Stück zur Seite, was ein wenig an einen Sprung erinnert. Schmetterlingsmücken können nicht stechen, saugen also auch kein Blut und werden deshalb nicht als Hygieneschädlinge eingestuft. Bei Massenauftreten sind sie aber zweifelsohne lästig.
Da die Tiere vermehrt in Ihrem Haus auftauchen, ist anzunehmen, dass die Larven sich auch in der Nähe entwickeln. Als Brutstätten kommen hier insbesondere Bodenabflüsse, Geruchsverschlüsse (Siphons) von Waschbecken oder Ähnliches infrage, zumal dann, wenn Abflüsse nicht regelmäßig genutzt werden. Im Haushalt (Badezimmer, Kellerräume, Bodenabflüsse etc.) kann durch den Einsatz schärferer, insbesondere chlorhaltiger Rohrreiniger, ein Besatz mit Schmetterlingsmücken zumeist getilgt werden.
(Folge 49-2017)