Bei den „Würmern“ in Ihren Kirschen handelt es sich um die Larven der Kirschfruchtfliege. Die etwa 4 bis 5 mm große, glänzend schwarz-gelb gezeichnete Fliege legt ihre Eier etwa Anfang bis Mitte Juni in die reifenden Kirschen. Die nach etwa einer Woche schlüpfenden weißlichen Maden dringen bis zum Stein vor und zerfressen das Fruchtfleisch. Während der Reifezeit der Kirschen verlassen die ausgewachsenen Larven die Früchte und verpuppen sich im Boden. Dort überdauern sie ein bis zwei Jahre, bevor die Fliegen im Frühjahr schlüpfen, sobald der Boden sich erwärmt hat. Die Weibchen legen etwa 200 Eier meist einzeln an Früchten ab, die sich gerade gelb verfärben. Sauerkirschen und frühe Kirschensorten werden meist weniger befallen als späte Kirschensorten.
Zur Prognose der Kirschfruchtfliege gibt es Gelbfallen. Durch die gelbe Farbe werden die Fliegen angelockt und kleben auf den beleimten Tafeln fest. Die Fallen sind im Fachhandel erhältlich. Anhand der Fallenfänge können Sie feststellen, wann der Flug der Kirschfruchtfliege beginnt und wie stark er ist. An einzeln stehenden Bäumen kann man damit auch eine gewisse Befallsreduzierung erreichen, wenn man genügend Fallen in den Baum hängt. Dazu müssen ein bis zwei Fallen pro Meter Baumhöhe in die Krone des Kirschbaumes gehängt werden. Bei stärkerem Befall reicht die Wirkung der Fallen allerdings nicht aus.
Ein chemisches Präparat zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege ist für den Haus- und Kleingartenbereich derzeit nicht zugelassen. Um den Befall zu vermindern, sollten vorzeitig abfallende Kirschen aufgesammelt und bei der Ernte der Baum vollständig leer gepflückt werden, damit sich die Larven möglichst nicht zur Verpuppung in den Boden verkriechen können. Als eine – allerdings etwas aufwendige – vorbeugende Maßnahme könnte im Frühjahr der Boden unter dem Kirschbaum abgedeckt werden, um den Schlupf der Kirschfruchtfliegen zu verhindern oder zu verzögern, bis die Früchte über das die Fliegen anlockende gelbe Stadium hinaus sind. Da frühe Kirschensorten weniger befallen werden, wäre eventuell auch eine zumindest teilweise Umveredlung der Kirsche mit einer früh reifenden Sorte erwägenswert.