Die hier vorgelegte Probe enthielt vier Stücke des Gescheckten Nagekäfers. Der Gescheckte Nagekäfer ist ein bedeutender Holzschädling aus der Familie der Pochkäfer, der gelegentlich auch als Bunter Klopfkäfer oder als Totenuhr bezeichnet wird. Der Käfer ist etwa 5 bis 9 mm lang, dunkel rotbraun gefärbt, auf der Oberseite unregelmäßig gräulich behaart und mit einer körnchenartigen Skulptur ausgestattet. Im Freien kommt die Art vor allem an Eiche und Weide vor, aber auch an anderem morschen Holz, wobei die Larven das Holz oft siebartig durchlöchern können. Im Frühjahr finden sich die Käfer oft auf Blüten. An verbautem Holz kann die Art zum Teil ganz erhebliche Schäden anrichten. Vorzugsweise befällt der Käfer verbautes Eichenholz, aber auch anderes Laubholz, insbesondere solches Holz, das etwas nass geworden und von Pilzen befallen ist. Zur Paarungszeit schlagen die Geschlechtstiere mit ihrem Kopf auf das Holz, was recht typische, auch für unser Ohr wahrnehmbare Tickgeräusche erzeugt, denen der Käfer seinen Namen „Totenuhr“ verdankt. Die Entwicklungszeit des Gescheckten Nagekäfers ist vor allem abhängig von der Holzfeuchte, weniger von der Temperatur. Bei optimalen Bedingungen kann die Entwicklung vom Ei über die verschiedenen Larvenstadien und die Puppe bis zum erwachsenen Tier in gut einem Jahr abgeschlossen sein. Das Schadbild ist gekennzeichnet durch runde Ausfluglöcher (Durchmesser ca. 2 bis 4 mm), im Querschnitt runde Larvenfraßgänge und eine schwammartige Zerstörung des befallenen Holzes.
Da Sie den Gescheckten Nagekäfer in größeren Anzahlen vorfinden, dürfte von einem etablierten Befall auszugehen sein. Die Brutstätte, also die befallenen Holzkonstruktionen sollten Sie ausfindig machen. Den besten Schutz vor Befall bietet trockenes und behandeltes Holz. Befallenes Holz ist zu entfernen und zu verbrennen. Wenn tragende Holzelemente befallen sind, sollte professionelle Hilfe durch einen erfahrenen Betrieb für Schädlingsbekämpfung und Holzschutz in Anspruch genommen werden. Auch ein Baustatiker ist gegebenenfalls hinzuzuziehen, denn auch durch Feuchtigkeit, Pilz- und Holzwurmbefall kann die Festigkeit der Holzkonstruktion erheblich gemindert sein. Befallene Möbel können, insbesondere wenn Befall in einem frühen Stadium vorliegt, unter Umständen durch eine Wärmebehandlung gerettet werden.