Die vorgelegte Probe enthielt einige Holzameisen, und zwar Arbeiterinnen der Rotrückigen Hausameise Lasius brunneus (Latreille, 1798). Diese Insekten aus der Familie der Schuppenameisen sind Hautflügler, die Staaten bilden und sich in Kasten differenzieren, also in die geflügelten männlichen und weiblichen Geschlechtstiere sowie die ungeflügelten Arbeiterinnen. Schon ein einzelnes begattetes Weibchen, eine Königin also, reicht aus, um eine neue Kolonie zu begründen.
Schädliche Hausbewohner
Viele Holzameisen werden wirtschaftlich schädlich. Sie ernähren sich von zuckerhaltigen Substanzen, aber auch von Fleisch. Auf sogenannten Ameisenstraßen transportieren sie dann das Futter zum Nest, um die Brut zu ernähren.
Die Nester der Holzameisen bestehen aus einer kartonähnlichen Masse, die sie durch Verkitten von Erd- und Holzteilchen mit einem Drüsensekret herstellen. Lasius brunneus ist eine in ganz Europa häufige Ameisenart, die ihre Nester gern in der Nähe von Baumwurzeln, unter Steinen, aber eben auch in Häusern baut. Insbesondere in älteren Häusern besiedeln die Tiere oft die in den Mauern liegenden Balkenköpfe, wobei sie sowohl durch Pilzbefall vorgeschädigte als auch intakte Balken in Angriff nehmen können.
Köderdosen früh einsetzen
Für eine erfolgreiche Bekämpfung der lästigen Ameisen im Haus ist es erforderlich, bereits beim Auftreten der ersten Ameisen im Frühjahr an den Ameisenstraßen handelsübliche Köderdosen aufzustellen. Die Ameisen tragen dann mit dem vermeintlichen Futter den Wirkstoff ins Nest ein und vergiften so ihre Brut.
Nur durch die Abtötung der Brut und der Geschlechtstiere kann die Tilgung einer Kolonie gelingen. Werden lediglich die Arbeiterinnen außerhalb des Nestes mit Insektenspray abgetötet, erscheinen immer wieder neue im Nest geschlüpfte Tiere. Beim Einsatz der Köderdosen ist darauf zu achten, dass die Ameisen die Köder auch annehmen.
Holzschädlinge ernst nehmen
Da Ameisen als Holzschädlinge durchaus ernst zu nehmen sind, sollten Sie weitere Gegenmaßnahmen ergreifen, falls Sie in einem Fachwerkhaus oder Holzständerbau leben. Dann wären unter Umständen Zwischendecken oder Hohlräume zu öffnen und die Nester mechanisch zu beseitigen. Hohlräume könnten Sie anschließend durch das Einblasen von Kieselgur von Insekten freihalten.
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(Folge 23-2021)