Bei den auf Ihren Fotos abgebildeten Tieren handelt es sich um die Raupen des Ringelspinners, Malacosoma neustria. Seinen deutschen Namen hat dieser Schmetterling aus der Familie der Wollraupenspinner oder Glucken (Lasiocampidae) erhalten, weil die Weibchen ihre Eier in einer engen Spirale (Ringel) um die dünnen Zweige ihrer Wirtspflanzen legen. Vor allem Obstgehölze, aber auch andere Laubbäume gehören zu den Wirtspflanzen. Aus den überwinternden Eiern schlüpfen Ende April und im Mai die zunächst schwärzlichen Eiraupen. Später tragen die dann graublauen Raupen einen weißen Rückenstreifen, der beiderseits von orangeroten, schwarz gerandeten Streifen eingerahmt wird, die sich auf den Seiten wiederholen. Der gesamte Körper der bis zu 5 cm langen Raupen ist mit rotbraunen Haaren bedeckt. Die Raupen fressen gesellig in auffälligen Gespinstnestern, die immer größer werden. Ende Juni/Anfang Juli verpuppen sie sich in weißlichen Kokons zwischen Blättern oder an der Rinde. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die ockerfarbenen Falter. Es gibt eine Generation pro Jahr. Die Raupen sind nicht gefährlich für den Menschen.
Eine chemische Bekämpfung ist schwierig, da die Raupen inzwischen schon recht groß und außerdem in ihren Gespinsten recht gut geschützt sind. Daher ist es jetzt am sinnvollsten, die Gespinste mit den Raupen herauszuschneiden und zu vernichten. Im kommenden Winter sollten Sie beim Baumschnitt auf die ringförmigen Eigelege achten und diese entfernen. Gegebenenfalls können dann im Frühjahr doch noch schlüpfende Jungraupen zum Beispiel mit Neem-Azal T/S bekämpft werden, solange die Gespinstbildung noch nicht zu stark ist.