Es ist davon auszugehen, dass Hausmäuse Ihr Fachwerkhaus besiedeln. Die übersandten Exkremente wiesen eine unregelmäßige Oberfläche auf, waren von dunkelbrauner Farbe und im Mittel etwa 5 mm lang. Der Durchmesser betrug etwa 2 mm. Diese Kennzeichen sind typisch für den Kot von Hausmäusen (Mus musculus).
Die Hausmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 7 bis10 cm. Sie ist, wie alle Echten Mäuse (Muridae), durch den fast körperlangen, nur spärlich behaarten Schwanz ausgezeichnet. Die auffallend großen Ohren (1 bis 1,5 cm) ragen deutlich aus dem dunkelgrauen bis schwarzen Fell hervor. Hausmäuse leben in kleinen Familienverbänden, zumeist ein Männchen mit mehreren Weibchen. Sie verfügen über eine große Vermehrungsfähigkeit, bei einer Tragzeit von etwa 20 Tagen kann ein Weibchen etwa fünf bis acht Würfe pro Jahr mit jeweils etwa sechs Jungen aufziehen.
Hausmäuse ernähren sich von Getreide, Kartoffeln, Obst, Gemüse und allen anderen Lebens- und Futtermitteln tierischer oder pflanzlicher Herkunft. Sie verursachen Fraßschäden an Lebensmitteln, aber auch Materialschäden durch das Benagen von allen möglichen Gegenständen zur Gewinnung von Nistmaterial. Weiterhin können Mäuse durch Kot, Urin und das Anfressen von Lebensmitteln Krankheiten übertragen, sie gelten deshalb als Hygieneschädlinge.
Zur Bekämpfung von einzelnen Mäusen im Haus kann sicherlich die beköderte Schlagfalle eingesetzt werden. Auch ist eine Katze mit Jagdpassion ohne Zweifel eine Hilfe bei der Reduktion des Schadnagerbesatzes in Haus und Hof.
Bei stärkerem Befall aber, insbesondere in Ställen und Scheunen ist der Einsatz von chemischen Präparaten angezeigt. Bei den darin enthaltenen Wirkstoffen handelt es sich zumeist um Antikoagulantien, um Fraßgifte also, die in die Blutgerinnungsvorgänge eingreifen. Beim Einsatz dieser Rodentizide sollten Sie die Gebrauchsanweisung genau beachten. Weiterhin sollten Sie die Köder verdeckt und so ausbringen, dass Kinder und Haustiere nicht gefährdet werden. Die Mäuse müssen den Köder mit dem Wirkstoff mehrmals aufnehmen und sterben dann einige Zeit später an inneren Blutungen.
Der Vorteil dieser Mittel besteht darin, dass die Mäuse den Zusammenhang zwischen dem Köder und dem Tod des Artgenossen nicht erkennen. Insofern bildet sich eine Köderscheu nicht so schnell aus. Der Nachteil der chemischen Bekämpfung mit Blutgerinnungshemmstoffen besteht darin, dass die Tiere oft fernab der Köderstationen in ihren Verstecken verenden. Insbesondere im Wohnhaus kann es dann vorübergehend zu erheblichen Geruchsbelästigungen durch den verwesenden Mäusekadaver kommen. In Ställen, Scheunen und Lagern ist dieser Nachteil aber zu tolerieren.
(Folge 31-2020)