Spezielle Kletterschutz-Werkstoffe oder Profile für Hausfassaden gibt es nicht. Im einfachsten Falle kann man sich mit dünnen, etwa 15 cm breiten Blechen oder Kunststoffplatten behelfen, die eng anliegend mit der Fassade verbunden werden. Ein solcher Kletterschutz sollte das Gebäude komplett umlaufen und möglichst nicht durch Türen oder Fenster unterbrochen sein. Der beste Platz dafür befindet sich deshalb meistens unterhalb des Dachvorsprunges.
Es sind vor allem Waldmäuse, Gelbhalsmäuse und Rötelmäuse, die sich im Winterhalbjahr gern in Gebäuden einnisten. Alle drei Arten sind sehr gute Kletterer, jedoch gelangen sie nur in den seltensten Fällen tatsächlich über die Außenwände in das Dachgeschoss. Insbesondere bei den im Münsterland verbreiteten, mehrschaligen Mauerwerken sind es die bodennahen, offenen Stoßfugen, die den Nagern Zutritt bieten. Hinter der schützenden Klinkerblende nisten sie sich in der Isolation ein oder klettern von hier bis in den Dachbereich weiter. Diese Stoßfugen können zum Beispiel mit flexiblen Fugenlüfter-Gittern aus Kunststoff nachträglich gesichert werden. Sind die Mäuse bereits eingezogen, sollte man damit noch bis zum Frühjahr warten. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen zieht es die Tiere wieder ins Freie.
Neben den beschriebenen Wegen gibt es noch viele weitere Möglichkeiten für Mäuse, in Gebäude einzudringen. Naheliegend sind natürlich offene Türen und Fenster sowie Jalousienkästen oder Rohrleitungen. Häufig genutzt werden aber auch Fassadenbegrünungen, Holzständer von Überdachungen, aufgestapeltes Feuerholz, Äste von Bäumen oder Sträuchern, die bis an Gebäudeteile heranreichen sowie frei hängende Kabelleitungen. Fachkundige Schädlingsbekämpfer kennen die Schwachstellen und können nach einer Besichtigung und einem Beratungsgespräch individuelle Lösungen anbieten.