Bei dem Schaden auf den Bildern handelt es sich um einen Schneckenfraßschaden. Es gibt verschiedene Schneckenarten wie zum Beispiel die Gartenschnecke, die Ackerschnecke oder die Bodenkielnacktschnecke, die Fraßschäden an Kartoffeln anrichten können. Schnecken sind Allesfresser und bevorzugen zartes, junges Gewebe. Erst fressen sie an den
tiefer gelegenen Fiederblattetagen der Kartoffeln. Das Schadbild ähnelt dem Fraß des Kartoffelkäfers, durch die Schleimspuren der Schnecken kann man es unterscheiden. Später im Jahr wandern die Schnecken in die Erde zurück und greifen die jungen Knollen an. Das Schadbild an den Knollen ähnelt dem Schadbild der Erdraupen.
Die lang anhaltend feuchte Witterung hat imJahr 2016 die Entwicklung der Schnecken positiv beeinflusst. Ihr Auftreten wird häufiger auf schwereren, grobklutigen Böden beobachtet, insbesondere wenn Stroh eingearbeitet wurde. Der Taubenmist, vor allem wenn dieser viel Stroh enthält, kann den Fraß somit zusätzlich fördern. Höhere Mengen organischer Masse um und im Beet sollten sie vermeiden. Einen größeren Einfluss auf den letztjährigen verstärkten Fraßschaden hatte aber die Trockenheit im Spätsommer. Dies führte zu dem verstärkten Knollenfraß, da die Knolle dann nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch als Feuchtigkeitsquelle genutzt wurde.
Dass der Fraßschaden nur an einer Sorte auftrat, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen von der Beschaffenheit der Schale. Hier gibt es Sortenunterschiede, hinsichtlich der Festigkeit generell und dem Zeitpunkt, wann die Schalenfestigkeit erreicht wird. Gefährdet sind auch Beete, die in der Nähe von Wäldern, Hecken oder anderen feuchteren Gebieten liegen, in welche sich die Schnecken tagsüber zurückziehen können.
In Starkbefallsjahren gibt es nur wenige Maßnahmen, um den Schneckenfraß zu verhindern. Eine scharfkantige, tief eingegrabene Beeteinfassung kann für kleinere Ecken teilweise helfen, reicht jedoch oft nicht aus. Zudem muss das Beet zum Zeitpunkt der Einfassung frei von Schnecken sein. Auch der Einsatz von Schneckenkorn ist möglich. Dieser muss allerdings nach stärkeren Regenfällen wiederholt werden.