Bei den beiden von Ihnen übersandten Käfern handelte es sich um den Feingestreiften Laufkäfer (Carabus monilis Fabricius). Diese Art wird ca. 17 bis 32 mm groß und fällt auf durch die schön metallisch glänzenden Oberseiten von Kopf, Halsschild und Deckflü-geln. Fühler, Beine und Unterseite des Käfers sind hingegen schwarz. Es gibt nicht nur wie im vorliegenden Fall bronzefarbene, sondern auch grünlich oder bläulich glänzende Exemplare. Von Mai bis August findet man den Käfer vorzugsweise in Wiesen und Wäldern. In Deutschland kommt der Feingestreifte Laufkäfer insbesondere entlang des Rheins sowie in der Wesermarsch, aber auch im Bergischen Land vor. Aus Westfalen waren noch im Jahr 1973 nur sehr wenige Fundorte bekannt, insofern ist Ihr Fund faunistisch bemerkenswert.
Ebenso wie die meisten anderen Laufkäfer führt auch Carabus monilis eine ausschließlich räuberische Lebensweise. Sowohl die Larven als auch die Käfer ernähren sich von Schnecken, Würmern, Insektenlarven und anderer tierischer Kost. Die großen Laufkäfer der Gattung Carabus gelten deshalb seit Langem als ausgesprochene Nutzinsekten, die viele Pflanzenschädlinge dezimieren können. Die Tiere leben im Freiland und tauchen in Häusern höchstens als gelegentliche Irrgäste auf. Auf der Suche nach Nahrung und Paarungspartnern wandern die Tiere umher und gelangen durch Fensterschächte oder Türen zufällig in Wohn- oder Kellerräume, aus denen sie, da sie nicht fliegen können, häufig nicht wieder hinausfinden. In Häusern können die Tiere sich nicht vermehren und auch keinen Schaden anrichten. Eine Bekämpfung dieser Laufkäfer ist also weder notwendig noch zulässig. Setzen Sie die Tiere doch einfach wieder ins Freiland, denn diese Insekten sind nützliche Bewohner unserer Kulturlandschaft und überdies durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.