Die hier vorgelegte Probe enthielt zwei Exemplare des Zweifarbig behaarten Speckkäfers (Dermestes haemorrhoidalis Küster). Dieser Speckkäfer erreicht eine Länge von etwa 6,5 bis 9 mm, ist relativ einheitlich dunkel gefärbt und die Flügeldecken sind dicht schwarz behaart. Zwischen diesen schwarzen stehen einzelne kräftige gelbe Haare. Die Unterseite des Insekts ist ebenfalls dicht, aber heller behaart. Die Larven der Speckkäfer sind allesamt gekennzeichnet durch eine auffällig lange und dichte Behaarung.
Nach etwa fünf Larvenstadien verpuppen sich die Larven, wobei sie zumeist das Nährsubstrat verlassen und sich in festeres Material einbohren. Die Dauer der Gesamtentwicklung vom Ei bis zum Käfer ist stark von der Temperatur abhängig. Sie dauert bei 25 °C ungefähr 1,5 Monate, bei 15 °C jedoch etwa fünf Monate. Die nachtaktiven Käfer verfügen über ein gutes Flugvermögen und gelangen so schnell zu neuen Nahrungsquellen. Durch den Handel wurde der Käfer weltweit verbreitet, er ernährt sich vor allem von trockenen Produkten tierischer Herkunft, wie zum Beispiel Räucherwaren, Trockenfisch, Hundekuchen, Leder, Pelze, Felle und Tierkadaver.
Ein vermehrtes Auftreten der Tiere deutet, zumal in den Wintermonaten, darauf hin, dass die Tiere sich in der Nähe entwickelten. Irgendwo im ersten Stock Ihres Hauses sollte sich also geeignetes Substrat tierischer Herkunft befinden, das den Tieren als Brutstätte diente. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es in jedem Fall erforderlich, diese Brutstätte ausfindig zu machen. Neben den oben genannten Vorräten sowie Ledermaterialien und Fellen kommen in dieser Hinsicht oft auch die Kadaver von Mäusen infrage. Nach einer Bekämpfungsaktion verenden diese Nager häufig in versteckten Ecken und Zwischenräumen, wo die Kadaver dann von Speckkäfern besiedelt werden. Wenn die Brutstätte gefunden und entsorgt ist, dürfte sich das Problem für Sie erledigt haben.
(Folge 39-2021)