Wochenblatt-Leserin Jana I. in K. fragt: Die beigefügten zwei verschiedenen Tierchen haben wir zuerst nur im Stallbereich gesichtet. Nun sind sie aber auch über den Stiefelraum Richtung Haus und Wohnung unterwegs. Was sind das für Insekten und wie werden wir sie wieder los?
Dr. Michael Klenner, Pflanzenschutzdienst, LWK NRW, antwortet: In den eingesendeten Probengefäßen fanden sich ein Käfer, Puppen und Häutungsreste von Larven des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers. Sie haben also unterschiedliche Entwicklungsstadien derselben Art gefunden. Sie trägt den wissenschaftlichen Namen Alphitobius diaperinus.
In feuchtem Getreide und Hartschaumdecken
Getreideschimmelkäfer und ihre Larven finden sich vor allem in feucht gewordenem Getreide, aber auch in Mehl- und Futterstaub. Diese sammeln sich zum Beispiel in Lüftungskanälen, um Ventilatoren und hinter Decken.
Zum Verpuppen sucht das letzte Larvenstadium des Käfers einen geschützten Platz auf. Dafür bohrt es sich gern in Hartschaumdecken, etwa aus Styrofoam.
Chemische Bekämpfung erforderlich
Zur erfolgreichen Bekämpfung ist die chemische Behandlung des Stallraumes mit einem Präparat gegen Vorratsschädlinge erforderlich, wobei der Stall zum Zeitpunkt der Behandlung leer sein muss. Um möglichst wenigen Käfern ein Überleben auf der Schwimmdecke der Gülle zu ermöglichen, sollten vorher die Kanäle geleert und Einstreu entfernt werden.
Besonders wichtig wäre es, auch die Rückseite der Hartschaumdecke, sofern diese zugänglich ist, mitzubehandeln. Hier halten sich die lichtscheuen Käfer besonders gern versteckt. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages kann zumeist eine Wiederbelegung des Stalles erfolgen.
Wichtig: Gebrauchsanleitung
Um jedoch jede Gefährdung von Mensch oder Nutztier auszuschließen, sollten Sie die Gebrauchsanweisung vor der Applikation des Präparates sorgfältig lesen und gegebenenfalls Kontakt mit der Herstellerfirma aufnehmen. Weiterhin ist es empfehlenswert, den Hoftierarzt vor einer solchen Maßnahme zu konsultieren.
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(Folge 47-2022)