In der Probe fand sich etwa ein Dutzend Stücke des Bunten Eschenbastkäfers (Leperisinus varius Fabr.). Dieser Käfer aus der Familie der Borkenkäfer (Scolytidae) erreicht eine Länge von etwa 3 mm. Er ist auf der Oberseite etwas fleckig beschuppt, von gedrungen walzenförmiger Gestalt und seine letzten Fühlerglieder sind zu einer birnenförmigen Keule verdickt. Wie der Name vermuten lässt, befällt dieser Käfer vorzugsweise Eschen jeden Alters, es können aber auch andere Laubhölzer befallen werden. Das Fraßbild wird im Allgemeinen von einem zweiarmigen, quer zur Wuchsrichtung ausgebildeten Muttergang bestimmt. Von diesem gehen senkrecht und ziemlich eng nebeneinander die Fraßgänge ab, in denen die Larven zwischen Rinde und Splintholz fressen.
Der Bunte Eschenbastkäfer befällt geschlagenes Holz, gespaltenes Holz (z. B. Brennholz), aber auch lebende Bäume, wobei er solche bevorzugt, die bereits durch andere Faktoren geschwächt wurden. Die Käfer neigen zur Massenvermehrung und bei warmen Temperaturen werden sie wohl schon einmal zum Schwärmen angeregt.
Eigentlich müssen Sie keine besonderen Maßnahmen ergreifen. Die Eschenbastkäfer sind aus Brennholz geschlüpft, als das Brennholz warm wurde. Da die Tiere, wie der Name Borkenkäfer schon nahelegt, sich nur unter Rinde entwickeln, geht für verbautes Holz oder Möbel keine Gefahr von ihnen aus. Im Wald besiedelt der Käfer eigentlich nur geschwächte Bäume oder vertrocknende Äste, sodass auch dort zumeist keine Forstschutzmaßnahmen erforderlich sind. Es dürfte ausreichen, das Kaminholz erst zum Verfeuern ins warme Wohnzimmer zu holen. Die Käfer haben dann keine Chance, dem Feuertod im Kaminofen zu entgehen.