Die hier vorgelegte Probe enthielt keine Käfer, sondern sechs Feuerwanzen Pyrrhocoris apterus (Linné). Diese Art aus der Familie der Feuerwanzen gehört innerhalb der Insektenordnung der Wanzen (Heteroptera) zu den Landwanzen. In Mitteleuropa kommen insgesamt nur zwei Feuerwanzenarten vor, wobei die vorliegende weitaus häufiger ist. Durch ihre auffällige schwarze und rote Musterung sind die Tiere eindeutig gekennzeichnet. Typisch für die Art ist weiterhin die zumeist deutlich reduzierte Membran der Vorderflügel. Da die Wanzen zu den Insekten mit unvollkommener Verwandlung (Hemimetabolie) gehören, ähneln die Geschlechtstiere den komplett ungeflügelten Jungtieren (Larven). Die Feuerwanze ist bei uns weit verbreitet und sie lebt gern gesellig, wobei sie sich besonders oft in der Nähe von Linden, aber auch von Ahornbäumen, Robinien oder Malven aufhält. Mit ihrem Rüssel saugen die Feuerwanzen an den Lindenfrüchten, sie sollen aber auch tote Insekten und anderes Kleingetier aussaugen.
In der Literatur finden sich keine Hinweise auf Schadwirkungen von Feuerwanzen. Es wird allerdings beschrieben, dass es bei dieser Art gelegentlich zu Massenvermehrungen kommt. In deren Verlauf können die Tiere auch zuhauf an Häuserwänden auftauchen oder sogar in die Häuser gelangen. Wenn die Häuser in der Nähe großer Parkbäume (vorzugsweise Linden) stehen, werden derartige Massenansammlungen immer mal wieder beobachtet. Falls die Feuerwanzen Sie sehr belästigen, können Sie die Tiere mit dem Gartenschlauch von der Hauswand spritzen und zusammenkehren. Auch der Einsatz eines Staubsaugers könnte infrage kommen, was allerdings zu Geruchsproblemen führen kann, da die Feuerwanzen über sogenannte Stinkdrüsen verfügen. Eine chemische Bekämpfung der Feuerwanzen ist darüber hinaus im Allgemeinen nicht erforderlich.