Der Wollkrautblütenkäfer Anthrenus verbasci (L.) ist ein Insekt aus der Familie der Speckkäfer (Dermestidae). Er ist etwa 3 mm groß und von rundlicher Form. Halsschild und Flügeldecken sind mit Haaren und Schuppen verschiedener Farben derartig besetzt, dass die Käfer fleckig und teilweise gebändert aussehen. Sie kommen als Materialschädlinge auch in Häusern vor, denn die Larven ernähren sich vorzugsweise von tierischer Substanz, also von Wolle, Fellen, Federn, Häuten oder Ähnlichem. Wir finden die Larven dann in Teppichen, Polstermöbeln und Kleidung mit einem Wollanteil, aber auch an ausgestopften Tieren und in Insektensammlungen. Die Larven sind von gedrungener, beinahe eiförmiger Gestalt und auffällig stark behaart. Die Käfer selbst kommen zumeist im Freiland vor, wo sie sich an Blüten aufhalten.
Der Fund eines einzelnen Käfers muss noch kein Grund zur Besorgnis sein, denn in der warmen Jahreszeit fliegen immer einmal Tiere aus dem Freiland zu. Wenn Sie jedoch vermehrt Käfer feststellen, könnte es sein, dass sich in Ihrer Wohnung ein Befallsherd befindet. In dem Fall sind Maßnahmen zu ergreifen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es in jedem Fall erforderlich, zunächst diesen Befallsherd ausfindig zu machen. Hierzu sollten Sie alle Gegenstände mit tierischen Fasermaterialien gründlich überprüfen, insbesondere längere Zeit nicht benutzte Möbel, Matratzen, Decken oder Teppichteile, die sich unter Möbeln befinden und mit dem Staubsauger schlecht zu erreichen sind. Scharf umgrenzte Fraßstellen an feinerem Material sowie unregelmäßige Kahlstellen an gröberen Stoffen weisen auf Befall hin. Befallenes Material sollten Sie gründlich reinigen, im Freien ausklopfen oder auch, falls es sich um weniger wertvolles Material handelt, verwerfen. Durch ein Einfrieren in der Tiefkühltruhe können Sie die Käfer und Larven abtöten, für die Puppen und Eier reicht diese Behandlung aber unter Umständen nicht aus. Im Einzelfall können wertvolle Stücke auch mit handelsüblichen Insektiziden behandelt werden.
Ohne Kenntnis der Brutstätten wäre ein ungezielter Einsatz von Insektiziden demgegenüber wenig Erfolg versprechend, da auf die Weise die versteckt lebenden Larven kaum erfasst würden.