Die hier vorgelegte Probe enthielt sieben Wollkrautblütenkäfer. Dieses Insekt aus der Familie der Speckkäfer trägt den wissenschaftlichen Namen Anthrenus verbasci (L.), wird etwa 3 mm groß und ist von rundlicher Form. Halsschild und Flügeldecken sind mit Haaren und Schuppen verschiedener Farben derartig besetzt, dass die Käfer fleckig und teilweise gebändert aussehen.
Viele Anthrenus-Arten kommen als Materialschädlinge auch in Häusern vor, denn die Larven ernähren sich vorzugsweise von Substanzen tierischer Herkunft, also von Wolle, Fellen, Federn, Häuten oder Ähnlichem. Wir finden die Larven dann in Teppichen, Polstermöbeln und Kleidung mit einem Wollanteil, aber auch an ausgestopften Tieren und in Insektensammlungen. Die Anthrenus-Larven sind von gedrungener, beinahe eiförmiger Gestalt und auffällig stark behaart. Neben der normalen Behaarung finden sich am Hinterleib auch Büschel mit sogenannten Pfeilhaaren. Diese merkwürdigen Haare verfügen am äußeren Ende über regelrechte Pfeilspitzen. Möglicherweise spielen sie eine Rolle bei der Verteidigung. Die Käfer selbst kommen demgegenüber zumeist im Freiland vor, wo sie sich an Blüten aufhalten.
Der Fund eines einzelnen Käfers muss noch kein Grund zur Besorgnis sein. Da Sie jedoch vermehrt Tiere auf dem Boden feststellen, könnte es sein, dass sich in Ihrer Wohnung ein Befallsherd befindet. In dem Fall sind Maßnahmen zu ergreifen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es in jedem Fall erforderlich, zunächst diesen Befallsherd ausfindig zu machen. Hierzu sollten Sie alle Gegenstände mit tierischen Fasermaterialien gründlich überprüfen, insbesondere längere Zeit nicht benutzte Polstermöbel, Matratzen, Decken oder Teppichteile, die sich unter Möbeln befinden und mit dem Staubsauger schlecht zu erreichen sind. Scharf umgrenzte Fraßstellen an feinerem Material sowie unregelmäßige Kahlstellen an gröberen Stoffen weisen auf Befall hin. Befallenes Material sollten Sie gründlich reinigen, im Freien ausklopfen oder auch, falls es sich um weniger wertvolles Material handelt, verwerfen. Durch ein Einfrieren in der Tiefkühltruhe können Sie die Käfer und Larven abtöten, für die Puppen und Eier reicht diese Behandlung aber unter Umständen nicht aus. Im Einzelfall könnten wertvolle Stücke auch mit handelsüblichen Insektiziden behandelt werden.
(Folge 40-2018)