Ist Eisenhut für Hummeln giftig?

In unserem Garten fand ich im Spätsommer tote Hummeln unter Eisenhut und Kugeldistel. Sind diese Pflanzen giftig für Insekten?

Pflanzen der Gattung Eisenhut (Aconitum) enthalten ein sehr stark wirkendes Gift, das Aconitin und weitere Diterpen-Alkaloide. Eisenhutarten gehören zu den giftigsten Pflanzen Europas. Alle uns bekannten Berichte zur Giftwirkung beziehen sich jedoch auf Wirbeltiere. Es sind uns keine Berichte bekannt, die die Giftigkeit für Insekten belegen.

Es ist auch wenig wahrscheinlich, dass eine Pflanze durch ihre Blüten Bienen und Hummeln anlockt und sie dann mit einer für diese Bestäuber giftigen Substanz tötet. Bekannt sind dagegen einige Pflanzen, die für Bienen ungiftigen, allerdings für Menschen giftigen Nektar produzieren, so zum Beispiel eine Rhododendronart aus der Türkei. Hier ist der von Bienen bereitete Honig (pontischer Honig), wenn in großer Menge dieser Nektar eingetragen wurde, für Menschen unverträglich oder leicht giftig. In Mischung mit anderen Nektaren tritt diese Giftigkeit jedoch nicht auf.

In den 1970er-Jahren vermuteten Wissenschaftler, dass die Silberlinde giftigen Nektar absondert, da zur Blütezeit dieser Linden oft sterbende und tote Hummeln unter den Bäumen gefunden wurden. Es konnte allerdings nachgewiesen werden, dass der Lindennektar keine Giftsubstanzen enthält. Die Hummeln waren unter diesen Bäumen schlicht verhungert, da die Blüten der Linden die vielen hungrigen Hummeln nicht sättigen konnten.

Im Juli und August sind oft tote und sterbende Hummeln unter verschiedenen Blütenbäumen und auch unter blühenden Kräutern und Büschen zu finden. Es ist zu vermuten, dass auch die toten Hummeln unter dem Eisenhut und der Kugeldistel trotz Blütenreichtum verhungert sind. Da Hummelvölker zu dieser Zeit sowieso zusammenbrechen und sterben, ist es denkbar, dass die abgehenden Arbeiterinnen unter ihren Nahrungspflanzen starben. Diese Tiere werden natürlich auch von Vögeln, Wespen und anderen Insektenfressern gefunden und vertilgt.