Hundertfüßler nicht schädlich

Auf den hier vorgelegten Fotos sind, wie Sie richtig vermuten, Tausendfüßler abgebildet. Genauer gesagt, handelt es sich bei dem Tier um einen Hundertfüßler, höchstwahrscheinlich um die Art Geophilus carpophagus Leach. Innerhalb der Tausendfüßler verfügt die Klasse der Hundertfüßler (Chilopoda), zu der auch die abgebildete Art gehört, nur über ein Beinpaar pro Körpersegment, die Doppelfüßer hingegen über zwei. Unsere heimischen Hundertfüßler sind recht klein, nur einige wenige Arten erreichen eine Körperlänge von 5 bis 6 cm. Die Chilopoden leben im Verborgenen unter Rinde und Steinen, sind meist nachtaktiv und ernähren sich in der Hauptsache räuberisch. Es handelt sich also um nützliche Bewohner der Bodenstreu. Die vorliegende Art Geophilus carpophagus wird etwa 3 cm lang, ist von gelblich bis graugrüner Färbung und verfügt über 47 bis 61 Beinpaare. Im Frühjahr und im Herbst kann es in befallenen Häusern gelegentlich zum Massenauftreten dieses Erdläufers kommen. Die Ernährungsweise der Art scheint noch nicht eindeutig geklärt zu sein. Möglicherweise leben die Tiere von Milben. Wenn man die Tiere reizt, erglühen sie in einem grünlichen Licht und geben ein Sekret ab, das leuchtet und offenbar angreifende Feinde abschrecken soll.
Die in Ihre Wohnung gelangten Erdläufer scheinen dort geeignete Lebensbedingungen vorzufinden. Größeren Schaden können diese Tiere nicht anrichten, vielmehr werden sie nach einiger Zeit infolge der Trockenheit verenden. Eine Bekämpfung ist insofern im Wohnbereich zumeist nicht erforderlich. Allerdings könnte es sein, dass Ihr Haus insgesamt zu feucht ist, vielleicht auch an bestimmten Stellen, wie Zwischendecken und sonstigen Hohlräumen. Hier könnten die Tiere sich dann länger halten. Wenn Sie einen derartigen Mangel fest- und abstellen, dürften auch die Erdläufer verschwinden.