Die hier vorgelegte Probe enthielt eine größere Anzahl des Nagekäfers, der auch als Gemeiner Holzwurm (Anobium punctatum De Geer) bezeichnet wird. Dieser rund 2,5 bis 5 mm große Käfer ist graubraun gefärbt, seine Oberseite ist dicht und seidig schimmernd behaart, die Flügeldecken sind gestreift und der Halsschild ist durch einen einfachen Höcker ausgezeichnet.
Im Freien kommt die Art seltener vor, zumeist an trockenem Nadel- oder Laubholz, manchmal auch an Efeu. An verarbeitetem Holz ist sie jedoch unser häufigster Schädling. Hier können die Larven Bauholz, alte Möbel oder geschnitzte Kunstgegenstände oft siebartig durchlöchern und die Werkstücke in der Folge regelrecht pulverisieren. Die Entwicklungszeit des Gewöhnlichen Nagekäfers ist vor allem abhängig von der Holzfeuchte, Temperaturen über 25 °C und zu große Trockenheit verträgt er nicht. Die Entwicklung vom Ei über die verschiedenen Larvenstadien und die Puppe bis zur Imago benötigt etwa zwei bis drei Jahre. Das Schadbild ist gekennzeichnet durch die runden Ausfluglöcher (Durchmesser etwa 1 bis 2 mm), an denen oft Bohrmehl austritt.
Wahrscheinlich ist der untere Bereich des Rahmens ihrer Fenster einmal feucht geworden und hat so den Holzwürmern die Besiedlung ermöglicht. Mit den handelsüblichen Insektensprays werden Käfer nur abgetötet, wenn man sie direkt ansprüht. Im konkreten Fall entwickeln sich die Käfer jedoch im Holz des Fensterrahmens. Hier leben und fressen die Larven und hier verpuppt sich das letzte Larvenstadium. In das Holz dringen die insektiziden Wirkstoffe jedoch kaum ein. Eine sichere Tilgung eines fortgeschrittenen Befalls ist so nicht möglich. Um eine wenigstens teilweise Erneuerung des Küchenfensters werden Sie daher kaum herumkommen. Sie sollten also das befallene Holz sorgfältig entfernen und verbrennen.