Wenn Sie in einer Gegend wohnen, wo der Buchsbaumzünsler vorkommt, müssen Sie in jedem Jahr mit einem Befall rechnen. Die begatteten Weibchen können durchaus einige Kilometer weit fliegen oder mit dem Wind weitergetra-gen werden. Gegen den Zuflug können Sie vorbeugend nichts unternehmen.
Wirtspflanzen für den Buchsbaumzünsler sind die verschiedenen Buchsarten, das heißt, nur Pflanzenarten aus der Gattung Buxus. Der Kleinschmetterling vollzieht seinen gesamten Entwicklungszyklus am Buchs. Zunächst legen die begatteten Weibchen mehrere Hundert winzige, weißliche Eier in Gelegen von jeweils 10 bis 20 Stück auf den Unterseiten von Buchsbaumblättern ab. Daraus schlüpfen die Raupen, die an Blättern und Trieben fressen. In den Büschen hinterlassen sie feine Gespinste und hellgrüne Kotbröckchen. Die Raupen haben einen schwarzen Kopf und einen olivgrünen Körper mit hellgrün-gelblichen, olivfarbenen und weißen Streifen. Sie häuten sich im Laufe ihres Wachstums fünfmal. Sobald sie nach dem sechsten Larvenstadium mit etwa 5 cm Länge ausgewachsen sind, verpuppen sie sich. Nach einer Puppenruhe von rund einer Woche erscheinen die Falter, die ebenfalls nur rund eine Woche leben. Meist erscheinen die Falter der ersten Generation im Juni. Die zweite Generation entwickelt sich vom Ei bis zum Schmetterling dann bis September. Die Raupen der folgenden Generation überwintern im dritten oder vierten Larvenstadium dann in einem Kokon. Im zeitigen Frühjahr setzen die Larven dann ihre Fraßtätigkeit und ihre Entwicklung fort, bis sie sich etwa Anfang bis Mitte Mai – je nach Witterung auch früher oder später – verpuppen.
Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Buchsbäume in der Zeit von März bis Oktober regelmäßig mindestens wöchentlich kontrollieren, damit Sie den Befall frühzeitig erkennen. Da die Raupen zunächst verborgen im Inneren der Büsche fressen, muss auch das Innere der Pflanzen gründlich untersucht werden. Grundsätzlich wirken Insektizide, ganz gleich ob ein biologisches Präparat oder ein chemisches, auf kleinen Raupen besser als auf großen. Deshalb ist das rechtzeitige Erkennen des Befalls wichtig, um frühzeitig eine Bekämpfung durchführen zu können. Eine Behandlung ohne Befall hat keine vorbeugende Wirkung.
(Folge 42-2018)