Die Probe enthielt etwa 30 tote Fliegen der Art Pollenia rudis. Diese in Mitteleuropa heimische Schmeißfliege erreicht eine Körperlänge von etwa 8 mm. Sie ist gekennzeichnet durch die gräulich und schwarz gewürfelte Färbung des Hinterleibes sowie eine gelbliche und filzige Behaarung, die sich zwischen den typischen dunklen Borsten befindet und insbesondere auf dem Rücken des Brustpanzers ausgebildet ist.
Die Tiere halten sich gern im Sonnenschein auf, man findet sie aber auch häufig auf Fäkalien. Die Weibchen legen ihre Eier in Ritzen und Spalten im Boden ab. Die schlüpfenden Larven suchen dann dort aktiv Regenwürmer auf, dringen in diese und ernähren sich parasitisch von dem Wurm. Die Entwicklungsdauer von der Eiablage bis zum Schlupf der nächsten Generation benötigt, in Abhängigkeit von Temperatur und Nahrungsversorgung, etwa ein bis zwei Monate. In einem Jahr können also mehrere Generationen entstehen. Im Herbst suchen die Fliegen Überwinterungsquartiere auf und gelangen dabei auch häufig in großer Zahl in Wohnhäuser. Einen Schaden können diese Schmeißfliegen in Häusern nicht anrichten.
Bei massiertem Auftreten sind die Pollenia-Fliegen aber wohl sehr lästig. Zur Bekämpfung bzw. Beseitigung dieser Fliegen im Haus kann gegebenenfalls ein Staubsauger eingesetzt werden. Weiterhin kann es hilfreich sein, die Fenster während der Flugzeit geschlossen zu halten oder mit Fliegendraht zu versehen. Bei einem starken Befall können darüber hinaus die Fensterrahmen, benachbarte Mauerpartien außen oder auch betroffene Bereiche im Dachboden mit einem handelsüblichen Insektizid, das über eine gewisse Dauerwirkung verfügt, eingesprüht werden. Im Gegensatz zu anderen Fliegenarten ist eine Bekämpfung der Larven bei Pollenia rudis nicht möglich, da die Tiere sich ja im Boden parasitisch an Regenwürmern entwickeln.