Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt es an der Bodenstruktur und den Beutetieren des Maulwurfs. Mit dem Umbruch der Ackerfläche im vergangenen Herbst wurden auch die dortigen Maulwurfsgänge zerstört, die sich überwiegend in einer Tiefe zwischen 5 und 30 cm befanden. Wahrscheinlich haben sich die im Feldrandbereich siedelnden Tiere auf den Rasen zurückgezogen und dort bereits vorhandene Gänge weiter ausgebaut.
Beim Graben neuer Gangsysteme sind Maulwürfe sehr aktiv. Im Laufe eines Tages können sie dabei Strecken von über 100 m durchwühlen. Im Winterhalbjahr haben bewachsene Feldsäume und Gräben einen deutlichen Vorteil gegenüber den fast nackten und deshalb auch nahrungsärmeren Wintersaaten: Sie frieren nicht so schnell und tief durch, trocknen langsamer aus und die Beutetiere der Maulwürfe, vor allem Regenwürmer und verschiedene Insektenlarven, finden hier ein besseres Nahrungsangebot.
Maulwürfe sind strenge Einzelgänger, die Reviere von etwa 300 bis 5.000 m2 bewohnen. Auf dieser Fläche legen sie ausgedehnte Gangsysteme an, die wie eine Art Falle funktionieren. Viele Wirbellose geraten beim Graben in die Tunnel, bleiben dort liegen oder bewegen sich in ihnen weiter. Beim Durchlaufen ihrer Gänge brauchen die Maulwürfe ihre Beute dann nur noch einzusammeln. Bei starkem Auftreten von Engerlingen oder Wiesenschnakenlarven graben Maulwürfe aber auch aktiv nach den Leckerbissen und bewegen dabei sehr viel Erde. Zwischen Januar und März ist die Grabetätigkeit besonders auffällig und unzählige Erdhaufen zieren die Landschaft. In dieser Zeit paaren sich die Maulwürfe.
Die Männchen erweitern ihre Territorien um ein Vielfaches und graben unermüdlich Gänge zu den verstreut liegenden Weibchenrevieren. Mit Beginn der Vegetationsperiode und dem damit verbundenen Aufleben der Bodenfauna werden die Maulwürfe dann auch wieder verstärkt in die Ackerflächen vordringen und dort neue Gangsysteme graben.