Die Größe der eingesandten Kotteilchen (6 bis 7 x 1 bis 2 mm) deuten auf recht kleine Verursacher hin. Infrage kämen Hausmaus oder Zwergfledermaus. Mäuse verteilen ihren Kot wahllos in der Umgebung. Bei Fledermäusen ist dieser konzentriert in der Nähe des Einfluglochs oder unter deren Hangplatz zu finden.
Werden die Kotteilchen zerbröselt, so sind in Mäusekot Pflanzenfasern zu erkennen. Bei Fledermäusen, die sich überwiegend von Insekten ernähren, lassen sich noch Teile der Chitin-Außenhaut ihrer Beute finden. Zwergfledermäuse fressen hauptsächlich kleine Insekten wie Mücken. In der vorliegenden Kotprobe kamen nur winzige Bruchstücke von Insekten vor. Somit deutet alles auf die Zwerg- bzw. auf die etwas größere Rauhautfledermaus als Verursacher der Verkotung hin.
Der Lebenszyklus der Fledermäuse ist durch den alljährlichen Ablauf von Winterruhe, Fortpflanzungszeit und sogenannter Migrationsphase charakterisiert. Nach der Aufzucht der Jungen werden die Wochenstuben von Mitte August an verlassen. Die Tiere suchen sich nahrungsreiche, geschützte und klimatisch günstige Hangplätze, wo sie sich auf die Überwinterung vorbereiten und wo die Paarung stattfindet. Dazu können Wanderungen von mehreren 100 km Distanz unternommen werden. Dabei kommt es öfter zu Einflügen in Gebäude. Gern werden dann Jalousienkästen als Hangplätze genutzt. Die Kothäufchen auf der Fensterbank darunter verraten die heimlichen Gäste.
Ab Anfang November begeben sich die Fledermäuse zu ihren Winterquartieren. Dann werden meist die Jalousienkästen verlassen. Sollte also kein neuer Kot mehr auf der Fensterbank liegen, haben die Tiere das Versteck verlassen.