Vermutlich wurden die kreisförmigen Trichter von Ameisenlöwen angelegt. Hierzulande gibt es nur sechs Arten, weltweit sind es jedoch etwa 2.000. Bei den Ameisenlöwen (Myrmeleonidae) handelt es sich um die Larven einer Insektenfamilie aus der Ordnung der Netzflügler (Planipennia, Neuroptera), die eine eigenartige Lebensweise aufweisen. Im lockeren Sand bauen sie durch kreisförmige Bewegungen Trichter, an deren Grund sie sich eingraben. Dann schaut meist nur die Oberkieferzange der Larven heraus. Tritt ein kleines Insekt, zumeist eine Ameise, an den Rand des Trichters, wird es vom Ameisenlöwen so lange mit Sand beworfen, bis es in den Trichter hinunterrutscht. Dann packt der Ameisenlöwe es mit seinen Zangen und saugt es aus.
Die Entwicklung der Ameisenlöwen dauert etwa zwei bis drei Jahre, zumeist überwintern sie zweimal. Danach verpuppt sich der Ameisenlöwe. Später schlüpft ein schönes Insekt mit relativ kurzen Fühlern, vier bei einigen Arten etwas gefleckten Flügeln und großen Facettenaugen, das ein wenig an eine Libelle erinnert. Die Imagines der Ameisenlöwen heißen dementsprechend Ameisenjungfern.
Über die Biologie dieser häufig auch nachtaktiven Tiere sind unsere Kenntnisse recht lückenhaft. Es sind jedoch schöne und schützenswerte Tiere. Wenn Sie das Grundstück an der Stelle nicht anderweitig nutzen wollen, freuen Sie sich an den Ameisenlöwen. Vielleicht gelingen Ihnen ja interessante Beobachtungen.