Die von Ihnen eingesandte Probe enthielt einige Arbeiterinnen der Ameisenart Tetramorium caespitum (L). Diese auch als Rasenameise bezeichnete Art gehört zur Familie der Knotenameisen (Myrmicidae), die einen zweigliedrigen Hinterleibsteil aufweisen. Bei uns in Deutschland ist die Rasenameise sicherlich die häufigste Knotenameise. Sie kommt insbesondere im Flach- und Hügelland vor, wobei sie auf Sandböden offene und warmtrockene Standorte besiedelt.
Als Nahrung scheint die Art in hohem Maße Samen zu bevorzugen, sie sammelt aber auch Honigtau von unterirdisch lebenden Pflanzensaugern und kann tierische Nahrung, oft Aas, verwerten. Die großen Erdnester der Rasenameise im Freiland können recht individuenreich sein.
Gelegentlich dringt die Rasenameise aber auch in Häuser ein, wo sie die Vorratskammern plündert. Die geflügelten Geschlechtstiere erreichen eine Größe von etwa 5,5 bis 8 mm und sie schwärmen vorzugsweise im Juni und Juli. Demgegenüber sind die braunen Arbeiterinnen ungeflügelt und werden nur etwa 2 bis 3,5 mm groß.
Da die Ameisen bei Ihnen im Hause auftauchen, dürfte sich dort auch das Nest befinden. Bei den gegenwärtigen Wintertemperaturen sollten jedenfalls von draußen keine Ameisen ins Haus einwandern. Für eine erfolgreiche Bekämpfung lästiger Ameisen im Hause ist es sinnvoll, bereits beim Auftreten der ersten Ameisen im Frühjahr an den Ameisenstraßen Köderdosen aufzustellen (z. B. Blattanex, Nexa-Lotte, Rinal). Die Ameisen tragen dann mit dem vermeintlichen Futter den Wirkstoff ins Nest ein und vergiften so ihre Brut.
Nur durch die Abtötung der Brut und der Geschlechtstiere im Nest kann die Tilgung einer Kolonie gelingen. Wenn Sie lediglich die ungeflügelten Arbeiterinnen, die in der Wohnung umherlaufen, abtöten, werden immer wieder neue erscheinen, die im Nest geschlüpft sind.
Wichtig ist außerdem, dass die Köderdosen regelmäßig erneuert werden, damit immer eine ausreichende Ködermenge zur Verfügung steht. Weiterhin sollten Sie beim Einsatz von Köderdosen auf den gleichzeitigen Einsatz von Spritzmitteln verzichten, denn sonst wird nicht genug „Futter“ aus der Köderdose ins Nest eingetragen.
Im Allgemeinen wird beim Einsatz von Köderdosen ein befriedigender Bekämpfungserfolg gegen Ameisen erzielt. Zu spätes Aufstellen der Köderdosen, leere Köderdosen oder eine Platzierung der Köderdosen abseits der Ameisenwege kann jedoch dazu führen, dass im Einzelfall kein befriedigender Bekämpfungserfolg erzielt wird.