Bei den von Ihnen vorgelegten Tierchen handelte es sich um die ungeflügelten Arbeiterinnen von Holzameisen der Gattung Lasius, wahrscheinlich um solche der Rotrückigen Hausameise Lasius brunneus (Latreille, 1798). Diese Insekten aus der Familie der Schuppenameisen (Formicidae) sind Hautflügler (Hymenoptera), die Staaten bilden und sich in Kasten differenzieren, also in die geflügelten männlichen und weiblichen Geschlechtstiere sowie die ungeflügelten Arbeiterinnen. Ein einzelnes begattetes Weibchen, eine Königin also, ist durchaus in der Lage, eine neue Kolonie zu begründen. Bei allen Lasius-Arten kommt es zur Schwarmbildung, wobei die Hauptschwarmzeit der Geschlechtstiere zumeist in den Sommermonaten Juni und Juli liegt. Viele Holzameisen werden wirtschaftlich schädlich. Sie ernähren sich von zuckerhaltigen Substanzen, aber auch von Fleisch. Auf sogenannten Ameisenstraßen transportieren sie dann das Futter zum Nest, um die Brut zu ernähren. Die Nester der Holzameisen bestehen aus einer kartonähnlichen Masse, die sie durch Verkitten von Erd- und Holzteilchen mit einem Drüsensekret herstellen. Lasius brunneus ist eine in ganz Europa häufige Ameisenart, die ihre Nester gern in der Nähe von Baumwurzeln, unter Steinen, aber eben auch in Häusern baut. Insbesondere in älteren Häusern besiedeln die Tiere oft die in den Mauern liegenden Balkenköpfe, wobei sie sowohl durch Pilzbefall vorgeschädigte als auch intakte Balken in Angriff nehmen können.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser lästigen Ameisen im Hause ist es erforderlich, bereits beim Auftreten der ersten Ameisen im Frühjahr an den Ameisenstraßen Köderdosen aufzustellen (etwa Blattanex, Nexa-Lotte).
Die Ameisen tragen dann mit dem vermeintlichen Futter den Wirkstoff ins Nest ein und vergiften so ihre Brut. Nur durch die Abtötung der Brut und der Geschlechtstiere kann die Tilgung einer Kolonie gelingen. Werden lediglich die Arbeiterinnen außerhalb des Nestes mit Insektenspray abgetötet, erscheinen immer wieder neue, im Nest geschlüpfte Tiere. Wichtig ist weiterhin, dass die Köderdosen regelmäßig erneuert werden, damit immer eine ausreichende Ködermenge zur Verfügung steht.